Sie treiben unseren Alltag an und geraten doch immer öfter selbst aus dem Takt. Wir informieren darüber, wie Akkus heiß laufen können, zur Brandgefahr werden und was die Feuerwehr rät.
Smartwatch, Kopfhörer, E-Scooter, Bike oder E-Auto – ohne Akkus läuft heute kaum noch etwas. Kein Wunder: Sie sind leicht, leistungsstark und schnell wieder aufgeladen. Doch die praktischen Stromspeicher haben ihre Tücken. Sie können sich selbst entzünden, im schlimmsten Fall sogar explodieren. Wie oft das passiert, weiß niemand genau. Denn das wird bis dato nicht erfasst. Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS) in Kiel führt allerdings eine eigene Statistik und die spricht eine klare Sprache: Demnach steckt hinter jedem fünften Brand an elektronischen Geräten ein defekter Akku. Wie schnell so etwas gehen kann, hat das WGW-Team schon selbst erlebt. „Vor einigen Wochen hat bei uns ein Batterie-Ladegerät angefangen zu schmoren“, erzählt Abteilungsleiter Matthias Demuth. „Zum Glück haben wir es früh bemerkt und konnten den Stecker ziehen.“
Beaufsichtigt laden, Warnzeichen erkennen
Ladegeräte geraten nicht ohne Grund in Brand. Meist ist ein Akku der Auslöser. Deswegen rät Pressesprecher Patrick Schrenk von der Feuerwehr Hamburg: „Laden Sie Akkus nie unbeaufsichtigt oder über Nacht, verwenden Sie nur originale Ladegeräte und lagern Sie Akkus nicht in der prallen Sonne oder auf brennbarem Untergrund.“ Denn Akkus – besonders Lithium-Ionen-Akkus – können sich nicht nur extrem schnell entzünden, sie können auch giftige Gase freisetzen.
Äußerlich sehen sie oft harmlos aus. Deshalb aufgepasst bei diesen Warnzeichen: Wenn der Akku ungewohnt heiß wird, seltsam riecht, sich auffällig schnell entlädt oder auch sich verformt, muss man ihn umgehend entsorgen. Auch, wenn er zuvor heruntergefallen ist. Der Hausmüll ist allerdings tabu! Akkus gehören zum Recyclinghof, können aber ebenso bei der mobilen Schadstoffsammlung kostenlos abgegeben werden (Termine: stadtreinigung.hamburg.de). Die Pole sollten dabei mit Klebeband abgeklebt werden, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Wer seine Akkus gut behandelt, senkt das Risiko erheblich. Hitze, Wasserbäder und harte Stürze sind Gift für sie – ebenfalls schadet extremes Laden und völliges Entladen. Ideal ist ein Ladezustand zwischen 20 und 80 Prozent. Das gilt auch für Geräte, die zuhause in Schubladen und Schränken schlummern.
Bloß kein Wasser!
Was aber, wenn es doch passiert? „Fassen Sie den Akku auf keinen Fall mit bloßen Händen an, wenn er heiß wird oder sich aufbläht“, warnt Patrick Schrenk. „Und versuchen Sie nicht, einen brennenden Akku in einen Eimer Wasser zu werfen – das kann gefährlich werden.“ Am wichtigsten: „Bringen Sie sich und andere in Sicherheit und rufen Sie sofort die 112 an. Sagen Sie am Telefon klar, dass es sich um einen möglichen Akku- oder Batteriebrand handelt – dann können wir uns gezielt darauf einstellen.“ Akkus sind keine tickenden Zeitbomben, aber sie verlangen Aufmerksamkeit. Dann bleibt die Energie auch dort, wo sie hingehört: im Gerät und nicht in Flammen.
