Über uns

Natur in der Stadt

Wie kann man Wohnanlagen und Arbeit noch umweltfreundlicher gestalten? Und die CO2-Bilanz verbessern? Um das voranzutreiben, gründeten wir 2019 die Arbeitsgruppe „WGW − für Umwelt- und Klimaschutz“. Auch wenn wir uns schon lange für Umwelt und Klima einsetzen, es soll weitergehen und mehr werden: ob Ressourcen schonendes Verhalten, etwa bei der Nutzung von Papier, dem Verzicht auf so viel Plastik wie möglich oder der naturnahen Gestaltung von Wohnanlagen, etwa mit Magerwiesen und Nisthilfen für Tiere. Nicht zu vergessen natürlich die energetischen Modernisierungen der Bestandsgebäude und den Einsatz erneuerbarer Energien.

2021 haben wir mit einem Sonderbudget auf knapp 2.000 Quadratmetern Wildblumenwiesen angelegt sowie Dächer begrünt, Fahrradstellplätze gebaut, „Rettet den Spatz!“-Aktionen unterstützt sowie andere grüne Projekte umgesetzt.

Beim Umwelt-Budget 2022 spielte auch Mobilität eine Rolle: Aufgebaut haben wir unter anderem neue Fahrradhäuser mit Gründach in einigen Anlagen. Außerdem setzen wir etwa als Ersatzpflanzen vermehrt heimische Sträucher und bienenfreundliche Solitäre ein.

2023 haben wir den Energieverbrauch der Geschäftsstelle enorm reduziert: Unser Dach erhielt eine Photovoltaik-Anlage. Außerdem haben wir alle Lampen energiesparend auf LED umgestellt und Bewegungsmelder eingebaut.

Lesen Sie, was wir planen oder bereits umgesetzt haben.

Gut besucht: die Magerwiese vor der Geschäftsstelle, die es seit 2020 gibt – Infos dazu gibt’s auf Schildern.
Foto: WGW

Photovoltaik auf dem Dach der Geschäftsstelle

Bei der Geschäftsstelle etwa können wir seit 2023 mehr CO2 und Kosten sparen – mit Hilfe der großen Dachflächen. Denn seit Juli haben wir eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach: 74 Module bedecken weite Teile der Ziegel. Die Peak-Leistung liegt bei 29,6 Kilowatt, dazu haben wir einen 18-Kilowatt- Stromspeicher. Wenn Hamburg sich von seiner sonnigen Seite zeigt, sollte die Anlage jährlich rund 24.000 Kilowattstunden Sonnenenergie produzieren. Damit decken wir mehr als ein Drittel des Strombedarfs unserer Geschäftsstelle.

Mit Blick auf die Anschaffungskosten von etwa 67.000 Euro geht die Rechnung schnell auf. Denn dank Sonnenenergie kann die WGW rund 9.600 Euro Stromkosten pro Jahr sparen sowie rund 10,5 Tonnen CO2 im Jahr.

Spatzenhäuser in der Gartenstadt

Noch ein Spatzenkolonie gibt es in der Gartenstadt. Da die jungen Vögel keine Nistmöglichkeiten mehr fanden, haben wir Anfang März 2022 nachgeholfen und an geeigneten Stellen und Wänden der Ostfassaden knapp 50 Vogelhäuser für Haussperlinge unterm Giebel aufgehängt. Unterstützt hat uns ein Spatzenretter Hamburgs, unser Mitglied Simon Hinrichs und sein Verein Neuntöter e.V. Spatzenfreunde aus der Gartenstadt hatten sich nach einem Aufruf bei uns gemeldet und die Vogelhäuschen geschenkt bekommen.

Hellgraue Nistkästen für Sperlinge wie hier im Gartenstadtweg hängen an geeigneten Hauswänden in der Siedlung. In den ersten wurde im Frühjahr 2022 schon gebrütet. Foto: WGW
Was für eine schönes Häuschen! Spatzen haben die Nistkästen angenommen. Mitglied Ute Lübke schickte uns im Frühling 2022 dieses Foto von einem ihrer Mitbewohner.

Frühlingsblüher für die Gärten

Im Herbst 2021 haben wir zu Pflanz-Aktionen eingeladen. Unsere Mitglieder, die Spaß daran hatten, haben in mehreren Grünanlagen einiges verbuddelt, insgesamt knapp 10.000 Zwiebeln von Frühblühern. Den Anfang machten die Mieter vom Roßberg 21-29 in Eilbek. Später kamen noch die Gärten in der Gutenbergstraße 13 A-G und der Vehrenkampstraße 16 A-D dazu.
Solche Pflanzaktionen sollen jedes Jahr weitergeführt werden. Am 5. Oktober 2022 etwa ist eine kleine Aktion in der Büringstwiete und dem Rübenkamp 307-309 geplant, zum Jubiläum der Gebäude.

Zwiebel-Tipps

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: Das Pflanzloch sollte doppelt so tief sein, wie die Blumenzwiebel lang ist.
Blumenbart: Die kleinen Fransen an den Zwiebeln sind die Wurzeln. Beim Setzen müssen sie nach unten zeigen.
Pro Quadratmeter sollten es mindestens 20 große Blumenzwiebeln sein oder 50 kleine.
Kaufen Sie Wildpflanzen, keine hochgezüchteten Sorten. Dann haben auch Biene Maja und ihre Freundinnen etwas davon: viel Pollen und Nektar.

Aktion „Rettet den Spatz“

Haussperlinge sind in der Hansestadt bedroht und leiden unter großer Wohnungsnot. Daher haben wir am  1. März 2021 elf Spatzen-Nistkästen an die Fassaden unserer Wohnanlage in der Boltenhagener Straße 13-19 gehängt. Dort gibt es noch eine der wenigen Spatzenkolonien in Hamburg.

Die Kästen werden nummeriert und mit etwas Stroh eingerichtet, um die Spatzen anzulocken. Die Aktion haben wir gemeinsam mit dem Verein Neuntöter e.V. umgesetzt. Fotos: WGW
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist P1040188-1024x768.jpg
Unser Mitglied Simon Hinrichs (Neuntöter e. V., Aktion „Spatzenretter“) bringt die Spatzen-„Lofts“ ab etwa drei Metern Höhe am Gebäude an.
Info-Schild über Haussperlinge
Mein Dach, mein Haus, mein Revier – den ersten Spatzen gefallen ihre neuen Wohnungen in der Boltenhagener Straße. Foto: Simon Hinrichs

Blumiges für Niendorf

In der Groß Borsteler Straße ist 2020 eine Wildblumenwiese entstanden. Diese „Grüne Idee“ hatten sich kreative Mitglieder für die Aktion 110 Jahre WGW ausgedacht. Seit Sommer 2021 blühen dort auf 200 Quadratmetern Wildblumen in allen Farben.

Drei Blumenliebhaber, ein Gedanke: Diese Wiese braucht mehr Buntes für Schmetterlinge und Co. Alles, was nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt. Ohne sich abzusprechen hatten Helga Mohr, Anja Treder und Björn Lischka 2020 die gleiche Idee. Gedacht, geschrieben.

Mitten auf dem Rasen zwischen den Häuserzeilen Groß Borsteler Straße 27 und 29 wurde das satte Grün abgetragen und nach den Vorbereitungen des Bodens knapp 70 heimische Blumen und Kräuter ausgesät: darunter Klatschmohn, Wilde Möhre, Spitzblatt-Malve und Wiesen-Salbei: Schmetterlingsnahrung, Futter für Wildbienen und ein tolles Naturerlebnis für Kinder.

Kinder können Naturdetektiv spielen, wieder Insekten bei der Bestäubung beobachten und mehr über sie lernen. Denn schon die kleinsten Forscher und Entdecker verstehen, wie wichtig eine Blumen- und Kräuterwiese ist, die vielen Tieren nicht nur Nahrung sondern auch Unterschlupf bietet.

Erdarbeiten: Der Grassoden musste weichen, da Wildblumen nährstoffarmen, mageren Boden brauchen.
Einer der Ideengeber: Björn Lischka. Von seinem Balkon aus kann er zuschauen, wie die Wildblumen wachsen. Fotos (2): Hermann Jansen
Und sie wachsen: Ende Mai 2021 zeigen sich schon die ersten Pflänzchen auf dem Gelände.
Ein Blütenmeer: Anfang Juli 2021 leuchtet die Blumenwiese in Gelb.
Kornblumen und Mohnblumen geben bunte Farbtupfer.

Naturnaher Garten WGW

Tummelplätze für Insekten zu schaffen, das ist unser Ziel. Andere Menschen zu motivieren, das ist die Kunst. Eine Wildblumenwiese anzulegen, das war 2019 eine der ersten Ideen unserer Umweltgruppe. Für unser Konzept wurden wir vom Naturschutzbund Hamburg (NABU), der Stadt Hamburg und der Handelskammer unterstützt, die das Projekt „Unternehmensnatur“ fördern.

Dr. Katharina Schmidt vom Naturschutzbund: „Die Stadtnatur ist gefährdet, da viele Flächen versiegelt werden und übertriebene Ordnungsliebe bei Gärtnern herrscht.“ Der NABU vermittelte uns Diplom-Biologin Kirsten Gulau, die unsere Vorschläge aufnahm und gemeinsam mit uns das neue Konzept für die WGW entwickelte. Startschuss war im April. Corona-bedingt leider nicht mit allen Mitarbeitern, wie es ursprünglich geplant war. Auf der Südseite des Gebäudes wurde eine Wildblumenwiese angelegt, im Westen eine Hummelburg – ein kleiner Steinhügel. Weiter hinten zum Hortensienweg pflanzte die Umweltgruppe heimische Stauden und Kräuter und schichtete Totholz auf, das seitdem Käfern und anderem Krabbeltieren einen Brutplatz und ein Versteck bietet. Im September dann waren die weiteren Stationen dran. Mit vielen Mitarbeitern – und den AHA-Regeln bauten wir eine Nisthilfe für Wildbienen und ein Igelhaus, schichteten eine Benjeshecke auf und hingen Vogelhäuser auf – alles, um im Garten mehr für Insekten und Kleintiere zu bieten. Ein Info-Pfad erklärt seit September 2020 Interessierten und Schulgruppen die einzelnen Staionen.

Nachmachen erwünscht
http://www.nabu.de Tipps für naturnahe Gärten und Balkone sowie für den Bau von Nisthilfen und Vogelhäusern

www.aktion-hummelschutz.de, http://www.native-plants.de Anleitung für Hummelkästen

http://www.selbermachen.de Schritt für Schritt ein Igelhaus bauen

www.bienenretter.de, http://www.wildbiene.org Allgemeine Infos zu Wildbienen

Infotafeln erklären die einzelnen Stationen: etwa die Magerweise mit vielen heimischen Blumen und Kräutern.
Schon im ersten Jahr 2020 blühte die Magerweise kunterbunt.
Geschafft! Die Hauswarte Sven Christiansen (v. li.), Rainer Winter, Markus Krause sowie die Auszubildende Laura Zick stellten die Nisthilfe für Wildbienen auf und füllten sie mit Bambus, Stroh und Holz.
Schauen sich die Hummelburg an: Kirsten Leisner (v. re.), Britta Elfers und Torsten Schien.
Unaufgeräumt aufgeräumt – unser Stapel mit morschem Holz: Das lieben die Insekten – nicht nur im Winter – und nutzen ihn als Unterschlupf und Nisthilfe.
Luxus-Wohnung für einen Igel: Christine Stehr, Susanne Scholze und Hans-Peter Siebert haben das Igelhaus gestrichen und mit Stroh gefüllt.
Unterkunft für einen Star oder eine Amsel: Ewa Krafft und ihre Kollegen Stefan Freigang (re.) und Andreas Piesch brannten das WGW-Logo ein und kletterten zum Aufhängen in den größten Baum des WGW-Gartens.
Stefanie Mohn, Susanne Paasch (Mitte) und Matthias Demuth bauten auf und stapelten Astschnitt hoch: für unsere Benjeshecke. Sie soll künftig Tieren Unterschlupf gewähren, etwa einem Igel. Erst muss sie jedoch noch etwas wachsen.
Die Magerwiese im zweiten Jahr …

Fledermausfreundliches Haus

Etwa 100 Kunsthöhlen für Fledermäuse wurden im Zuge der Modernisierung der Hochhäuser in der Saseler Straße in die Fassade eingebaut. Dafür hat uns der NABU Hamburg eine Auszeichnung verliehen: eine Urkunde und zwei Plaketten „Fledermausfreundliches Haus“. Sie haben einen würdigen Platz an der Hauswand neben den Eingängen bekommen.

Fledermaus-Experte Alexander Heidorn (li.) vom NABU erklärt Abteilungsleiter Matthias Demuth, wie die Fledermäuse in den Quartieren, den Kunsthöhlen, hängen. Foto: Hermann Jansen

Nisthilfen für Wildbienen

Auf dem Balkon, am Gartenhaus oder Baum, viele haben jetzt einen sonnigen Platz: unsere Nisthilfen für Wildbienen. Im Rahmen der Aktion 110 Jahre WGW haben wir sie an zahlreiche Bienenfreunde unter unseren Mitgliedern verschenkt.

„Eine tolle Idee, diese Aktion“, ist sich Ehepaar Brabandt einig. „Ein Insektenhotel haben wir schon, das von der WGW kommt daneben“, sagt Jürgen Brabandt. Selbst wenn, wie seine Frau Renate erzählt, „schon mal der Specht dran war − aber das ist eben der Lauf der Natur.“ Spechtsicher kann man die Nisthilfen übrigens machen, indem man in etwas Abstand Kaninchendraht davor befestigt.
Fotos: WGW

Mein Baum, meine Stadt

Als Ausgleich für das Papier, das wir in der Geschäftsstelle jährlich nutzen, haben wir 2020 angefangen, Bäume zu spenden, und zwar für die Aktion „Mein Baum, meine Stadt“, bei der Hamburg mit der Loki-Schmidt-Stiftung kooperiert. Im Frühjahr 2020 wurden so auf öffentlichem Grund – immer in der Nähe unserer Wohnanlagen – zwei Bäume gepflanzt: eine Gleditschie im Goldlackweg und eine Linde im Rahlstedter Kamp.

2021 ging es weiter, mit drei Ahornbäumen: in den Straßen Rübenkamp und Büringstwiete kamen zwei junge Feld-Ahornbäume und in die Straße Große Holl ein Spitz-Ahorn.

Wollen Sie auch einen Baum spenden? Die möglichen Pflanzstandorte veröffentlicht die Stadt Hamburg auf www.hamburg.de/mein-baum-meine-stadt/
Foto: WGW

2022 haben wir im Umfeld unsere Wohnanlagen wieder drei Bäume ausgewählt und für die Pflanzung gespendet: für einen Spitz-Ahorn, Lehárstraße 82, eine Winter-Linde, Boltenhagener Straße 14, und eine Oxelbeere, Gartenstadtweg 70. Mögliche Standorte, an denen die Stadt Hamburg Spender sucht, werden auf eine Karte veröffentlicht.

Vogelschutzglas Geschäftsstelle

Unsere Glasfassade der WGW-Geschäftsstelle schützt seit 2010 die Vögel: Sie besteht aus Vogelschutzglas mit einer UV-reflektierenden Schicht, die wie eine Mikado-Struktur aussieht. Menschen können diese Struktur nur sehen, wenn sie direkt davorstehen. Vögel jedoch nehmen es im Flug als Hindernis wahr, ähnlich wie dichtes Geäst von Bäumen, durch das sie nicht durchfliegen können.

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