Ein Gewinn für alle

Mit einem Grillfest feierten wir den Abschluss der Modernisierung in der Rauchstraße/Tratzigerstraße mit der WGW Nachbarschaft. Ein wahrliches Großprojekt. Neben energetischen Maßnahmen und dem Dachgeschossausbau wurden auch die Außenanlagen neu gedacht. Ein Dankeschön an unsere Mitglieder für ihre Geduld und eine super Gelegenheit, einander besser kennenzulernen.

Die Schaukel vom neuen Spielplatz wird erst noch freigegeben, das Grün rund um den Weg lässt auf sich warten, ebenso das neue Fahrradhaus mit Dachbegrünung, das erst nach dem Fest geliefert wurde. An diesem Nachmittag im Juli ist das aber Nebensache. Im Hof der Rauchstraße 7 bis 9 zählt heute nur eins: Das gepflegte Schwätzchen bei Bier, Limo und Bratwurst. Cornelia Klockmeier und Stefan Ritter genießen den Moment. Vor ein paar Monaten wäre das noch undenkbar gewesen. „Da habe ich mit Kopfhörern und Ohropax in der Wohnung gesessen“, erzählt sie. Inzwischen kann sie darüber lachen. „Über Zeiten war es schon anstrengend.“ Umso mehr freuen sie sich über die neue Ruhe – „und den Balkon“, zeigt Stefan Ritter auf die beiden Metall-Anbauten im Erdgeschoss. Vor der Modernisierung hatten sie keinen. „Das ist eine schöne Entschädigung“, sagt er.

Zufriedene Nachbarn (v.li.): Leonie Krüger, Stefan Ritter und Cornelia Klockmeier. Fotos: Hermann Jansen


Zwischenzeitlich hat sich Nachbarin Leonie Krüger dazugesellt. Sie schätzt vor allem die Dämmung. „An den heißen Tagen war das spürbar: Die Wohnung blieb angenehm kühl.“ Das war nicht immer so. Bis zum Umbau wohnte sie direkt unterm Dach. Durch die Aufstockung hat sie jetzt noch weitere Nachbarn über sich.

Dazu gehören unter anderem Dominik Rehbock und Freundin Anke. Sie kennen das Thema mit den Temperaturen – aber zum Glück nur aus Erzählungen. „Unsere Familien und Freunde haben uns für verrückt erklärt, dass wir in eine Dachgeschosswohnung ziehen wollen“, verrät er lachend. „Aber die Dämmung ist so gut, da wird es nicht heiß.“ So haben sie sich schon innerhalb weniger Tage nach ihrem Einzug „wunderbar eingelebt“. Viele Nachbarn haben sie zwar noch nicht kennengelernt, „aber dazu haben wir ja heute die Gelegenheit“.

Anke und Dominikhabeb sich bereits bestens in der neuen Wohnung eingelebt.

Plopp! Plopp! Plopp! Finn Masurek klopft auf das Handmikro. Für einen Moment unterbrechen er und sein Kollege Florian Horstmann aus dem technischen Mieterservice die angeregten Gespräche. Aber sie haben den besten Grund. Beide haben den Umbau und die Mitglieder eng begleitet. „Wir wissen, dass es nicht leicht für unsere Mitglieder war. Deshalb: Danke, dass Sie alle so toll mitgezogen haben.“ Dass es sich so richtig lohnt, werden die Bewohnerinnen und Bewohner wohl erst in den kommenden Jahren merken. Drei Wärmepumpen versorgen Heizung und Warmwasser, die Gasheizung unterstützt nur noch zu Spitzenzeiten, und eine Photovoltaikanlage produziert grünen Strom.

Finn Masurek (re.) und Florian Horstmann begrüßen die Gäste in Marienthal.


Gülsun Donmaz und Tochter Aylin haben es sich mit ihrem Schwager Mehmet Donmaz an einem der Tische bequem gemacht. Sie betreiben den Kiosk an der Ecke. „Die Umbauphase war nicht immer leicht“, erzählen sie. Besonders der teils versperrte Gehweg machte ihnen zu schaffen. Trotzdem sind sie froh über die Modernisierung. „Im Winter ist es jetzt viel wärmer“, erzählt Aylin erfreut und ihr Onkel ist begeistert über die Rückmeldungen der Kunden. „Alle sagen, dass es jetzt viel schöner aussieht.“

Familie Donmaz betreibt den Kiosk und freut sich über die neue Optik.


Yasmin Heinemann lebt mit ihrer Familie in einem der WGW-Reihenhäuser am anderen Ende der Rauchstraße. Sie war zwar nicht direkt betroffen von der Modernisierung. Als Vertreterin hatte sie aber immer das Ohr bei den Mitgliedern und der Nachbarschaft. „Nach meiner Wahrnehmung sind alle im Quartier sehr zufrieden mit dem Projekt“, erzählt sie. Vor allem darüber, wie die WGW die neuen Wohnungen integriert hat. „Die Aufstockung stört nicht, aber es sind neue und bezahlbare Wohnungen entstanden. Das ist ein Gewinn
für alle.“

So wird die Wohnung urlaubsfit

Die Vorfreude auf den Urlaub ist am schönsten, aber noch schöner ist es, wenn man beruhigt wegfahren kann. Dafür sollte jeder vorab gut organisieren und mit einer Checkliste planen, denn in der Hektik kann es passieren, dass man etwas vergisst. Wir geben Tipps, mit denen man sogar Geld sparen kann.

Freunde informieren
Ob es sich um einen Urlaub oder eine Dienstreise handelt, bei längerer Abwesenheit muss sichergestellt sein, dass im Falle eines Falles ein Ansprechpartner vor Ort ist, der sich kümmert. Empfehlenswert ist es, wenn Freunde oder der Vermieter Notfallkontaktdaten haben.
❏ Die Wohnung muss betreut sein, um Schäden wie einen Wasserrohrbruch rechtzeitig zu bemerken und zu melden. Hinterlegt bei Freunden und Nachbarn eine Telefonnummer
sowie einen Schlüssel, um den Zugang zur Wohnung zu ermöglichen.
❏ Lasst den Briefkasten leeren, um ein Überquellen zu vermeiden. Die Post bietet gegen Gebühr auch einen Lagerservice für Briefe.
❏ Nicht vergessen: Die Blumen von jemandem gießen zu lassen.
❏ Sicherstellen, dass die Haustiere betreut und gefüttert werden. Vielleicht habt Ihr Freunde, die während eures Urlaubs sogar einziehen und alles versorgen.

Küche vorbereiten
Um Schimmelbildung und unangenehme Gerüche zu vermeiden, bitte Folgendes
beachten:
❏ Verderbliche Lebensmittel aussortieren, verschenken oder vorher noch verbrauchen, Kühl-/Gefrierschrank am besten leer machen und ausstellen (spart Strom)
❏ Mülleimer leeren
❏ Geschirrspülmaschine und Waschmaschine göffnet lassen
❏ Hauptwasserversorgung innerhalb der Wohnung schließen

Vor Einbruch schützen
❏ Alle Türen und Fenster müssen richtig geschlossen und wo es möglich ist, doppelt verschlossen sein.
❏ Lasst euer Zuhause bewohnt aussehen, etwa durch Licht per Zeitschaltuhr.
❏ Achtung! Für viele Menschen ist Social Media ein täglicher Begleiter. Bitte seid beim Veröffentlichen von Statusmeldungen oder Teilen von Standorten vorsichtig und sprecht keine Abwesenheitszeiten auf den Anrufbeantworter. Stellt ihn am besten aus.

Heizen nicht vergessen
❏ Denkt daran, die Wohnung nicht auskühlen zu lassen, das fördert die Schimmelbildung. Das Bundesumweltamt empfiehlt als Raumtemperatur während einer Abwesenheit von
einigen Tagen ca. 15 Grad Celsius, das ist etwa Stufe 2 auf dem Thermostat.

Geräte ausschalten
❏ Steckt elektrische Geräte aus, um die Brandgefahr zu reduzieren, aber auch um Stromkosten zu sparen: TV, PC, Spielekonsole, Kaffeemaschine, Toaster… Macht vor der Abreise noch einen Rundgang durch die Wohnung und überprüft, ob Ihr nichts vergessen habt.

Klimaschutz, Wohnqualität und ein gutes Miteinander

Auch in unruhigen Zeiten bleibt die WGW auf Kurs. Die Vertreterversammlung 2025 zeigte: Investitionen, Klimaschutz und Nachbarschaft gehen Hand in Hand – und das mit klarer Haltung, viel Engagement und einer guten Portion Zuversicht.

Nach erfolgreichem Abschluss der turnusmäßigen Vertreterwahlen startete die diesjährige Versammlung mit einem Vortrag zum Thema „Rechte und Pflichten von Mitgliedern der Vertreterversammlung“. Wissenswertes nicht nur für die bereits langjährig engagierten Vertreterinnen und Vertreter, sondern vor allem für diejenigen, die mit Ablauf der Veranstaltung ins Amt traten und – noch ohne Stimmrecht – einen ersten Eindruck gewinnen konnten.

„Wir sind fest entschlossen, positiv in die Zukunft und auf unsere Handlungsmöglichkeiten zu blicken“, machte Vorstandsvorsitzende Christine Stehr anschließend klar, „alles andere wäre Stillstand“. Ein Blick in den Jahresbericht zeigt: Das ist mehr als nur ein Vorsatz. Mit Investitionen von über elf Millionen Euro konnte die Genossenschaft 2024 viele Projekte umsetzen – von Modernisierungen mit energetischen Verbesserungen über barrierearme Umbauten bis hin zu Instandhaltungen unterschiedlicher Art und Umfang. Im Fokus stand das große Ganze: Klimaschutz, Wohnqualität und langfristige Vermietbarkeit. „Diese Investitionen sind von elementarer Bedeutung und bleiben einer unserer Schwerpunkte“, sagte Christine Stehr. „Denn sie sorgen für den Erhalt unserer Wohnungsbestände und dauerhafte Vermietbarkeit.“ So wurden unter anderem im Wildacker und in der Gartenstadt 75 Wohnungen energetisch voll- und 170 weitere teilmodernisiert. In Marienthal wurde ein Gebäude aus dem Jahr 1929 umfassend saniert – mit bemerkenswertem Ergebnis. Das komplette Obergeschoss, das in der Nachkriegszeit zu einfachen Notwohnungen ausgebaut worden war, wurde abgetragen und neu errichtet. „Vielleicht haben Sie die fliegenden Bauten über Marienthal auf unserem Nachbarschaftssender Noa4 gesehen“, erinnerte Christine Stehr mit einem Augenzwinkern. „Wenn nicht, es lohnt sich, einmal reinzuschauen.“ Entstanden sind fünf neue, moderne Wohnungen. Drei Wärmepumpen ergänzen die bestehende Heizungsanlage, und erstmals wurde das Dach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. „Damit können wir unseren Mitgliedern zukünftig ein attraktives Mieterstrom-Angebot machen.“

Mit der Modernisierung in der Bengelsdorfstraße in Bramfeld hat zudem ein weiteres großes Projekt begonnen: 81 Wohnungen profitieren dort von den umfangreichen Arbeiten, die sich über die Jahre 2025 und 2026 verteilen werden. All dies dient der Verbesserung der Wohnqualität, zahlt aber auch im positiven Sinne auf die CO2-Bilanz ein, sodass die Kohlendioxid-Einsparungen in kontinuierlichen Schritten voranschreiten. Solide Zahlen trotz steigender Kosten Auch bei umfangreichen Baumaßnahmen bleibt die Genossenschaft wirtschaftlich stabil: mit einem Jahresüberschuss von rund 5,15 Millionen Euro, gestärktem Eigenkapital und einer konstant niedrigen Fluktuationsquote. So betrug die Dividende erneut vier Prozent. „Dass wir diese Ergebnisse bei einer durchschnittlichen Grundnutzungsgebühr von 7,71 Euro pro Quadratmeter erzielen, ist bemerkenswert“, betonte die Vorständin.

„Unser Ziel bleibt es, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen und mit einer bezahlbaren Miete in Einklang zu halten.“ Jedoch bleibt dies auch die große Herausforderung, denn die Vorgaben aus der Klimaschutzgesetzgebung erfordern erhebliche Anstrengungen, um die gesteckten Ziele umzusetzen. Maßgeblichen Einfluss darauf hat, inwieweit die fossilfreie Wärmeversorgung möglich ist, denn nach wie vor steht die von der Stadt Hamburg präferierte Fernwärmeanbindung für den Großteil des WGW-Bestandes nicht zur Verfügung. Doch praktische Erfahrungsberichte und Untersuchungen zeigen, dass auch Wärmepumpen in Bestandsgebäuden gut funktionieren. Sie bilden damit eine notwendige Alternative – trotz höherer Investitionskosten und Strompreisabhängigkeit. Die Prozesse im Wohnungsbau beurteilt Christine Stehr so: „Gut Ding will Weile haben, wenn es ums Bauen in Hamburg geht.“ Überbordende Anforderungen und Baustandards sowie komplizierte Verfahren sind kostspielig und bremsen die Umsetzung. Hoffnung macht der Hamburg-Standard, der mit klaren Vorgaben für zukunftsfähiges, wirtschaftliches Bauen frischen Wind bringen soll. „Wir hoffen, dass wir auch für unser Neubauprojekt in Rahlstedt von den angekündigten Vereinfachungen profitieren können.“

Engagiert für Mensch und Umwelt
Neben den baulichen Aktivitäten bleibt auch das soziale Engagement für die WGW ein Markenzeichen. Die Förderung der Nachbarschaften ebenso wie Umweltthemen in den Wohnanlagen, die beispielsweise dem Artenschutz dienen oder die Entsiegelung von Flächen vorantreiben, gehören zum Selbstverständnis der Genossenschaft. Und der Blick geht nach vorn: Auch für 2025 sind Investitionsmittel von über 15 Millionen Euro bereitgestellt – mit Fokus auf Klimaschutz, Wohnqualität und ein gutes Miteinander. „Genossenschaften sind klarer Ausdruck von Demokratie. Wir machen die Dinge aus eigenem Antrieb – und für unsere Mitglieder“, sagte Christine Stehr zusammenfassend. „Das ist nicht nur unsere Verantwortung, sondern unsere größte Motivation.“

Zum Abschluss bedankten sich Vorstand und Aufsichtsrat neben den aktiven auch bei den ausscheidenden Vertreterinnen und Vertretern sowie bei den besonders langjährigen Mitgliedern der Vertreterversammlung.

Neu, wiedergewählt und ein Abschied

Von Bert Gettschat mussten wir uns leider verabschieden, da Aufsichtsräte entsprechend der Satzung nur bis zum 70. Lebensjahr wiedergewählt werden können. Fotos: Hermann Jansen

Jens Donath (li.) ist neu im Aufsichtsrat. Iris Gronau und Matthias Münster wurden wiedergewählt.

Im Anschluss nach der Vertreterversammlung wurden die Ämter in der konstituierenden Sitzung vergeben. Der Aufsichtsrat wählte Niels Bossow erneut zum Aufsichtsratsvorsitzenden und René Alfeis als seinen Stellvertreter. Heiko Glawe und Lena Schneidereit sind Schriftführer und stellvertretende Schriftführerin. Wie sich der Ausschüsse des Aufsichtsrates zusammensetzen, können Sie auf der Website sehen: unter „Über uns“, „Genossenschaft“, „Aufsichtsrat“.

Jahresbericht 2024
Auf gartenstadt-wandsbek.de können Sie sich den Jahresbericht 2024 herunterladen. Die Print-Ausgabe kann bei Tanja Reddig angefragt werden: 040 696959-11