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Mach es wie die Sonnenuhr …

… zähl die heiteren Stunden nur. Gemeinsam mit Hans-Peter Siebert als Ehrengast haben wir am 29. April unsere neue Sonnenuhr vor der Geschäftsstelle eingeweiht.

Das Geheimnis wird gelüftet. Fotos: Hermann Jannsen

Zugegeben − es hat eine Weile gedauert, bis die zündende Idee da war. Etwas Beständiges sollte es sein, etwas Nachhaltiges und etwas, was eine bleibende gedankliche Verbindung zu einem Menschen herstellt, der einen großen Teil seines Lebens mit unserer Genossenschaft verbunden hat. „Damit habe ich nicht gerechnet. Es war eine große Überraschung und ehrt mich sehr“, sagt Hans-Peter Siebert nach der Einweihung.

Von seinem Lebenswerk würde Hans-Peter Siebert nie sprechen, nach über 30 Jahren Gartenstadt Wandsbek kann man es allerdings kaum anders nennen. Dabei hatten wir seinen eigentlichen Abschied bereits im Jahre 2012 gefeiert. Als er sich entschied, das aktive Berufsleben als Vorstandsvorsitzender zu beenden und endlich mehr Zeit für Familie, Haus und Garten und andere Leidenschaften, die vom Segeln bis zum Treckerfahren reichen, zu haben. Doch niemals geht man so ganz, und so blieb uns Hans-Peter Siebert glücklicherweise im Anschluss an diese Zeit als Mitglied des Aufsichtsrates erhalten. Als Mensch und mit seinem unerschöpflichen Vorrat an Erfahrung und Wissen. Dabei war der wohlwollende, aber leicht sorgenvolle Blick über die Schulter des neuen Vorstands nie sein Ding. Mit der Übergabe des Staffelstabes an seine langjährige Kollegin Christine Stehr wusste er seine Genossenschaft auch zukünftig in guten Händen.

In seiner Aufsichtsratstätigkeit nicht mehr ganz so tief in die Themen einzusteigen, war für ihn dann doch ungewohnt. „Man legt ja das Interesse nicht einfach ab“, so Hans-Peter Siebert. „Als von den Mitgliedervertretern direkt gewähltes Organ, ist es genauso Aufgabe des Aufsichtsrates, sich für die Belange der Genossenschaft einzusetzen, wie die des Vorstandes. Auch in dieser Funktion muss es daher Menschen geben, die wirklich das Ganze im Blick haben, anstatt nur eigene Ziele zu verfolgen.“ Dass Hans-Peter Siebert in seiner Zeit als Aufsichtsrat dann noch zweimal einsprang, um das fehlende zweite Vorstandsmitglied zu ersetzen, war nicht Teil des Planes. Für ihn selbstverständlich, dass
er es dennoch tat – weil er gebraucht wurde und weil man einander im Team eben nicht hängen lässt. 2021 ging er dann doch so ganz. Mit der Bestellung von Eduard Winschel war der Vorstand wieder komplett und mit vollendetem 70. Lebensjahr war eine Aufsichtsratstätigkeit satzungsbedingt nicht mehr möglich. Die wollte er auch gar nicht mehr, denn irgendwann muss es ja einfach mal gut sein mit dem Arbeitsleben.

Bis heute denken wir an diese Zeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wenn man so lange miteinander gearbeitet hat“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Niels Bossow, „dann hat man soviel erlebt und geschafft und doch gleichzeitig noch so viel vor. Schließlich macht es in einem guten Team auch einfach Spaß, gemeinsam etwas für die
Zukunft zu entwickeln.“ Und so bleibt wieder ein wenig Trennungsschmerz und auch ein Blick zurück. Aber nicht wehmütig, sondern mit Freude über das, was man erreicht hat. Denn kaum jemand kann es besser einschätzen als Hans-Peter Siebert, welche Entwicklung unsere Genossenschaft in den über 30 Jahren seines Wirkens genommen hat.
Anders gesagt: Ohne ihn wäre die Gartenstadt Wandsbek einfach nicht das, was sie heute ist.

Für uns ist Hans-Peter Siebert heute nicht einfach jemand, dessen Erfolge und Verdienste wir aufzählen möchten. Er bleibt untrennbar mit uns verbunden – als Macher und Wegbegleiter, als Realist und Visionär, als immer verlässliche Größe, Kollege und Freund. Christine Stehr: „Wir wünschen uns, dass immer eine gedankliche Verbindung zu ihm bleibt. Und die gibt es jetzt – mindestens bei Sonnenschein!“
Für seinen lang ersehnten und verdienten Unruhestand wünschen Vorstand, Aufsichtsrat und alle Mitarbeiter der Genossenschaft Hans-Peter Siebert viele heitere Stunden!