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Schiffswracks als Ideengeber

Nach einem Jahr Corona-Zwangspause fand das Hamburger Vorlese-Vergnügen wieder statt. Auch im Saal unserer Geschäftsstelle waren am 1. September 2021 Sechstklässler des Gymnasiums Bornbrook und Autor Patrick Hertweck zu Gast.

Patrick Hertweck blättert in seinem Buch, schiebt das Mikro hin und her, nippt am Wasserglas. Lampenfieber? „Nein“, meint er überraschenderweise. „Ich kann’s nur kaum erwarten, Tara und Tahnee’ vorzustellen.“ Tara und Tahnee sind die Heldinnen eines seiner Abenteuerromane. „Mehr als 50 Lesungen waren nach dem Erscheinungstermin im Februar 2020 geplant, alle mussten abgesagt werden“, bedauert Hertweck, denn er ist gern in Kontakt mit Lesern.

Umso glücklicher waren alle Autoren, dass das Hamburger VorleseVergnügen stattfinden konnte. Wenn auch anders als gewohnt: Bei allen 34 Veranstaltungen wurde auf die AHA- und 3G-Regeln geachtet, die Teilnehmerzahl reduziert und für alle galt – bis auf die Autoren – Maskenpflicht. Zu Hertwecks Geschichte passte das sogar. Die spielt nämlich im Wilden Westen, in San Francisco, und wie man aus Filmen weiß, lief dort ja auch so mancher mit einer Art Mundschutz herum. Aus einem staubigen Grund.

Die Aufregung und Vorfreude der Schüler konnte ohnehin nichts trüben. Kaum hat Hertweck die ersten Zeilen gelesen, ist es mucksmäuschenstill im Saal. Nachdem er das Kapitel beendet hat, bestürmen ihn die Kids mit Fragen. Die Schüler Nilan und Efe etwa fanden seine Antworten besonders interessant: Wie kam er auf die Idee? Auf einer Reise in den USA als er in San Francisco erfahren hat, dass Teile der Stadt auf Schiffswracks – aus Zeiten der Goldgräber – gebaut wurden. Wie lange hat er am Buch geschrieben? Ein Jahr lang. Wie viel bekommt er vom Verkaufspreis? Knapp einen Euro. Wie geht die Geschichte weiter? Darauf lieferte der 49-Jährige selbstverständlich keine Antwort. Macht nichts, denn die Schüler wissen es bald, wenn sie die Bücher lesen, die wir für deren Schulbibliothek gespendet haben.