Seit Anfang des Jahres sind die Betriebs- und Heizkosten gestiegen. Den größten Sprung machte der Gaspreis. Damit es Mieter bei der Abrechnung nicht kalt erwischt, sollten sie mehr Geld als bisher dafür einplanen.
Fernwärmekunden bekamen die Energiekrise sofort zu spüren. Jetzt werden auch Gaskunden von den Folgen des russischen Angriffskriegs eingeholt. Seit dem Jahreswechsel 2025 hat sich der Netto-Arbeitspreis von Gas von 1,66 auf rund 4,8 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) erhöht – dazu kommen Nebenkosten wie Netzentgelt und CO2-Steuer. Ein Preisschock. Im Durchschnitt zahlten deutsche Haushalte 2024 knapp zwölf Cent für die Kilowattstunde Gas. In Wohnungen von Genossenschaften ist es wesentlich weniger.
Wie kommen solche Unterschiede zustande? „Der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen hat mit E.ON Energie jetzt zum zweiten Mal einen Rahmenvertrag für die Gasversorgung mit vergleichsweise sehr günstigen Konditionen aushandeln können“, erklärt Vorstand Eduard Winschel. „Da wir immer versuchen, die Wohnkosten für unsere Mitglieder möglichst gering zu halten, haben wir uns dem Vertrag angeschlossen.“
Davon profitieren die meisten Mitglieder der Genossenschaft, denn der größte Teil unserer WGW-Wohnungen wird mit Gas beheizt.
Aber auch wenn der Gaspreis im Vergleich günstig ist, den Preissprung werden die Mitglieder auf jeden Fall auf dem Konto merken. Umso mehr, da zum 1. Januar ebenso der CO2-Preis um 10 Euro pro Tonne gestiegen ist, von 45 auf 55 Euro plus Steuern und Netzentgelte. Deshalb rät Eduard Winschel eindringlich, die Vorauszahlungen zu erhöhen: „Die meisten haben das zwar schon gemacht und erhalten daher auch hohe Rückzahlungen. Mit dem neuen Gaspreis könnte es jedoch je nach Verbrauch knapp werden.“ Wer auf Nummer sicher gehen will, legt sich etwas mehr Geld beiseite. Denn
durch die Energiekrise sowie durch höhere Gehälter wegen des gestiegenen Mindestlohns sind viele Betriebskosten gestiegen. Um etwa fünf bis sechs Prozent mehr kosten etwa Treppenhausreinigung, Gartenpflege und die Schnee- und Eisbeseitigung. „Und zusätzlich kommt die Grundsteuerreform auf uns zu“, sagt Eduard Winschel. „Zurzeit ist es noch ungewiss. Aber sehr wahrscheinlich wird die Grundsteuer teurer.“
Eine gute Nachricht gibt es noch von unserem Vertragspartner für Allgemeinstrom, den Stadtwerken Rostock: Nachdem der Netto-Arbeitspreis 2023 auf 21,196 ct/kWh erhöht werden musste, ist er 2024 auf 17,420 ct/kWh gesunken.

Weitere Erhöhungen
Städtische Gebühren und Wasserkosten im Durchschnitt:
Müllgebühren: + 4,8 Prozent
Gehwegreinigung: + 5,6 Prozent
Trinkwasser: + 2 Prozent
Sielnutzungsgebühr: Schmutzwasser + 4,3 Prozent, Regenwasser + 3,7 Prozent