Aktuelles
Vorbereitet für Starkregen

Mehrere Besen samt Eimer und Schaufel, Bodenabzieher, Gummistiefel, Sandsäcke, Tauchpumpen, Nass-Trockensauger, Kabeltrommeln sowie eine Pumpe mit Schlauch in einer tragbaren Box: Wenn es jetzt in einer WGW-Wohnanlage heißt „Land unter“, ist Hilfe nah. Auf jeden Fall ist für praxistaugliche Utensilien gesorgt, um den Schlamassel möglichst schnell und effektiv zu beseitigen.

Zusammengestellt hat das Notfall-Set hauptsächlich Christian Oeser. Er ist mittlerweile fast ein Experte in Sachen Überschwemmungen, wenn auch nicht ganz freiwillig. „Bei einem vorigen Arbeitgeber war ein paar Mal Land unter.“ Mit seiner Erfahrung und dem Wissen von Abteilungsleiter Matthias Demuth als ehemaligem freiwilligen Feuerwehrmann war die Ausrüstung dann auch schnell zusammen.

Die Notfall-Pakete sind eine Maßnahme zur Krisenvorsorge, wie sie auch die Stadt Hamburg empfiehlt. Denn Fakt ist: Der Klimawandel ist längst in der Hansestadt zu spüren. Ob Hitze, Trockenperioden oder Regen – das Wetter wird nicht nur gefühlt immer extremer. Allein zwischen 2011 und 2021 verzeichnete das Klimafolgen- Monitoring der Umweltbehörde 180 Starkregen-Ereignisse. 2023 waren es 31 und voriges Jahr 28. Dass es besser wird, ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Die Umweltbehörde und verschiedene andere Institutionen erwarten, dass die Kurve besonders in den Sommermonaten weiter steigt. Zwar wurde das Schwammstadt-Prinzip in die Stadtplanung aufgenommen. Um den Regen dort aufzunehmen und zu speichern, wo er fällt, braucht es aber viele kleine und große Baumaßnahmen.

Selbst wenn viele Akteure mithelfen – die WGW beispielsweise plant ihre Projekte mit möglichst vielen Sickerflächen – so eine Umwandlung braucht Zeit. Für alle Hamburger heißt das: Sie müssen sich auf überflutete Keller, Hauseingänge, Straßen und Tiefgaragen einstellen. Denn bei so plötzlichen und heftigen Wolkenbrüchen ist auch die beste Kanalisation irgendwann überfordert.

Ein Tipp von Christian Oeser: „Lagern Sie nichts direkt auf dem Kellerboden. Lassen Sie besser 15 bis 20 Zentimeter Luft. Alte Europaletten bieten sich dafür an.“ Auch etwa Bodenabläufe im Keller oder den Balkonen sollte man freihalten und regelmäßig reinigen.

Foto: Hermann Jansen

Wenn Starkregen angesagt ist …

  • Schließen Sie vorher alle Fenster und Türen der Wohnung, auch Dachluken und Kellerfenster.
  • Bleiben Sie informiert durch Warn-Apps wie „NINA“, Radio, TV und Internet.

Bei Starkregen …

  • Meiden Sie Keller, Tiefgaragen und andere tief liegende Orte. Dort droht Lebensgefahr durch Überflutung und Stromschlag.
  • Gehen oder fahren Sie nie in überflutete Bereiche. Sie wissen nicht, was sich unter der Wasseroberfläche befindet und wie tief es ist.

    Broschüren online: „Hamburg schützt sich vor Starkregen“ auf hamburg.de, „Schutz vor Starkregen und Starkregenhinweiskarte“ auf hamburgwasser.de