Eine Schultüte muss sein

Zu einem gelungenen Schulstart gehört eine prall gefüllte Schultüte. Leider können sich diese Erstausstattung aber nicht alle Familien leisten. Umso wichtiger ist die Arbeit des Hamburger Vereins Glücksstern, den die WGW mit einer Geldspende unterstützt hat.#

„Unser Verein ist 2004 aus einer kleinen Weihnachtsaktion entstanden“, erzählt Silke Sanne, Mitgründerin von Glücksstern. „Damals haben wir 20 Geschenke für Kinder aus benachteiligten Familien gepackt – voriges Jahr waren es bereits 3.000.“ Doch Glücksstern ist längst nicht mehr nur in der Weihnachtszeit aktiv. Ein weiteres zentrales Projekt ist die Schultüten-Aktion.

Um einen guten Start zu ermöglichen, sorgt der Verein dafür, dass Erstklässlerinnen und Erstklässlern aus finanziell benachteiligten Familien eine vollständig ausgestattete Schultüte bekommen – mit allem, was Kinder zum Schulbeginn brauchen: Federmäppchen, Bunt- und Bleistifte, Radiergummi, Farbkasten, Lineal, Anspitzer, Trinkflasche, Brotdose und etwas zum Spielen. In vielen Fällen kommt ein nagelneuer Schulranzen dazu. Alles ist neu, da der Verein dank einiger Kontakte manches günstiger beschaffen kann. „Die Schultüten sind wichtiger geworden“, weiß Silke Sanne. „Denn viele Kinder werden von anderen gemobbt, wenn sie nicht die vermeintlich richtigen Sachen im Ranzen haben.“ Ziel ist es, Kindern aus sozial schwachen Familien einen gleichwertigen Anfang zu ermöglichen.

Glücksstern arbeitet eng mit über 30 Hamburger Einrichtungen zusammen: darunter der Kinder- und Jugendnotdienst, das Rauhe Haus und die Familienhelden. Die Spenden werden gezielt über diese Partner verteilt. Für Partner wie den Kinder- und Jugendnotdienst etwa kümmert sich der Verein auch um Schulranzen. Silke Sanne: „Wir arbeiten mit mehreren Grundschulen zusammen. Die Eltern stiften die Ranzen ihrer Kinder.“ Sie sind noch wie neuwertig, werden aber nicht mehr gebraucht. Auf die Frage, ob Glücksstern eV mehr Schulranzen brauchen kann, schüttelt sie den Kopf. „Das können wir leider nicht bewältigen, außerdem fehlt die Lagermöglichkeit.“

Das WGW-Team unterstützt regelmäßig gemeinnützige Initiativen in Hamburg. In diesem Jahr geht die Spende von 500 Euro an Glücksstern eV und hilft dabei, die Schultütenaktion weiter auszubauen. Willkommen sind vor allem Geldspenden, da sich der Verein nur über Spenden finanziert. Alternativ freut sich Glücksstern über Buntstifte, Klebestifte, Collegeblöcke und Anspitzer. Daraus werden so genannte „Notfallpäckchen“ zusammengestellt.

Wer die Projekte ebenfalls unterstützen möchte, mit Geld oder Engagement, kann sich beim Verein melden: glücksstern-ev.de. Ein paar helfende Hände werden zum Beispiel für die Aktion „Weihnachtspäckchen“ gesucht.

Gedenken an die Opfer

Von den Opfern kennt man meist keine Namen, die Täter wurden lange unter anderem durch Straßennamen geehrt. Das muss sich ändern. Kolonial belastete Straßen in Ohlsdorf etwa wurden per Beschluss des Bezirkes Hamburg Nord bereits umbenannt. Damit soll das koloniale Erbe aufgearbeitet und an die Opfer gedacht werden. Außerdem spiegeln diese Namen wider, wie vielfältig und kulturell bunt die Stadt ist.

Louisa-Kamana-Weg
Louisa-Kamana-Weg und Cornelius-Fredericks-Stieg heißen sie jetzt, die bisherigen Straßen Woermannsweg und Woermannstieg. Sie waren nach dem Kolonialkaufmann Adolph Woermann (1847-1911) benannt, dem damaligen deutschen Westafrika-Kaufmann
und Reeder. Er war an Kolonialverbrechen wie dem Völkermord an den Herero und Nama beteiligt – im heutigen Namibia, Botswana und Angola – betrieb Menschenhandel und unterstützte Zwangsarbeit von Gefangenen auf seinen Plantagen. Mit der Umbenennung der Straßen wird jetzt endlich an Opfer dieser Zeit erinnert: an Louisa Kamana (1878-1903) sowie ihr Neugeborenes. Sie wurden von einem deutschen Händler erschossen. Dieser wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, aber nach elf Monaten freigelassen. Die meisten Täter kamen damals nicht vor Gericht.

Cornelius Fredericks (1864-1907), ein wichtiger Widerstandskämpfer gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Namibia, starb in einem Konzentrationslager.

Ndekocha-Weg
Auch die Umbenennung des Justus-Strandes-Weges ist bereits beschlossen. Die Straße ist nach dem Übersee-Kaufmann Justus Strandes (1859-1930) benannt, der Waffen lieferte, um den Befreiungskampf in Ostafrika niederzuschlagen. Mit dem voraussichtlich neuen Namen Ndekocha Weg soll die Afrikanerin Ndekocha geehrt werden. Sie wurde gefangen genommen, wie viele andere versklavte Afrikanerinnen vergewaltigt und nach Fluchtversuchen erhängt. Sie gehörte zum Chagga-Volk am Kilimandscharo (Tansania).

Wohlfühlen unterm Dach

Die Schlüsselübergabe für eine Wohnung ist immer ein besonderer Moment. In Marienthal durften die Neuen im Dachgeschoss und ihre Liebsten diesen Augenblick erleben.

Mit der Modernisierung der Wohnanlage Rauchstraße/ Tratziger Straße entstanden auch fünf neue Dachgeschosswohnungen. Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit wurden Ende April die Schlüssel überreicht – zur Freude der neuen Bewohnerinnen und Bewohner. Marvin Akuetey-Doe und Emanuella Wisnewski zogen in eine der 2,5-Zimmer-Wohnungen in der Rauchstraße, eine Zufallsentdeckung: „Eigentlich wollten wir uns die Altbauwohnung darunter anschauen“, erzählt der 31-Jährige. Dann wurden sie neugierig, was oben gebaut wird. „Dank Finn Masurek aus dem Mieterservice durften wir uns umgucken.“ Trotz Rohbau „war es sofort um uns geschehen“.

Auch Birgit Rathmann fand ein passendes Zuhause. Die Bramfelderin ist in einer WGW-Wohnung aufgewachsen, lebte zuletzt mit ihrem Mann in einer Eigentumswohnung. Nachdem die Kinder längst aus dem Haus sind, „wollten wir uns verkleinern“, sagt sie. Die neue Wohnung bietet das und hat weitere Vorteile: „Keine Gartenarbeit, kein Schnee schippen mehr und keine Mülltonnen mehr rausstellen – das genießen wir.“

Die einzige Wohnung ohne Balkon haben Katharina Tratziger und ihr Freund gemietet, was aber kein Problem ist. „Wir hatten früher einen Balkon, ihn aber nie genutzt.“ Viel wichtiger war, aus einem sanierten Altbau in eine Neubauwohnung zu wechseln. „Jetzt haben wir beides – und unsere Traumwohnung dazu.“

Dominik Rehbock ist überzeugtes „Genossenschaftskind“. Für ihn stand fest: „Es musste eine WGW-Wohnung sein!“ Seine Freundin Anke, die in der Nähe aufgewachsen ist, war schnell überzeugt: „Wir wussten beim Exposé schon – die oder keine!“

Schlüsselübergabe in Marienthal. Fotos: Hermann Jansen

Von Eidelstedt zum Energiebunker

Bei unserer Vertreterausfahrt herrscht immer ein gutes Klima. Aber in diesem Jahr zog sich es sich auch wie ein roter Faden durch den energiereichen Tag.

Umweltschutz ist für die WGW ein großes Anliegen, nicht nur bei Aktionen. Wir investieren jährlich Millionen von Euro in unseren Wohnungsbestand. Im Frühling haben wir unter anderem im Wildacker 2-12 mit der energetischen Modernisierung angefangen, im Februar waren die Arbeiten im Wildacker 39-45 schon so fortgeschritten, dass es bei unserem Ausflug viel zu sehen gab.

In Eidelstedt hat die WGW 521 Wohnungen, die Anfang der 1970er Jahre erbaut und in den letzten 20 Jahren laufend modernisiert wurden. Die Wohnanlage am Schnelsener Weg 1 bis 3A ist mit ihren sechs Stockwerken die höchste. „Hier haben wir unter anderem die Aufzüge umgebaut – sie fahren seitdem bis ins Erdgeschoss“, berichtete Heiko Flatz, technischer Sachbearbeiter.

Zwischen 2003 und 2009 wurden in allen Häusern die Heizungsanlagen erneuert. Ganz im Sinne der WGW wurde bei Modernisierungen auf innere Werte und äußere Erscheinung geachtet. Ein gutes Beispiel ist der Wildacker 13-19 und 27-31: Anstelle der alten Wabenfenster in den Treppenhäusern gibt es jetzt moderne, großflächige Fensterfronten. „Das ist wärmer, lässt sich besser lüften und sieht zudem moderner aus“, erklärte Heiko Flatz den Vertreterinnen und Vertretern. Auch die Wohnanlage Wildacker 39- 45 ist kaum wiederzuerkennen. Sie wurde 2024 bis Anfang 2025 wärmegedämmt und erhielt eine moderne, ansprechende Fassade in Backsteinoptik. Zwar war das Projekt im Februar nicht abgeschlossen – die niedrigen Temperaturen verzögerten die Arbeiten – und das Gerüst stand noch, doch es ließ sich bereits erkennen, wie hochwertig das Ergebnis sein wird. „Es ist interessant, auch mal andere Quartiere und Häuser zu sehen“, fand Vertreterin Anna Bilinski.

Ein besonders großes Projekt ist die Sanierung der Häuser Wildacker 1-24 und Grenzacker 31-33. Mit den ersten Hauseingängen 2-12 wurde begonnen, die Dämmung der Gebäude wird uns jedoch noch in den kommenden Jahren weiter beschäftigen. „Das ist eine Herausforderung“, sagte Heiko Flatz. Denn die Wohnanlagen werden nicht nur umfassend energetisch modernisiert – zukünftig ist der Einsatz von Solarthermie, Photovoltaik und Wärmepumpen geplant. Nach dem Rundgang wartete im Nachbarschaftstreff in Eidelstedt einköstliches Buffet auf alle – Zeit für interessante Gespräche und das Besichtigen der Gästewohnungen. „Sehr gut und sehr preisgünstig sind die Gästewohnungen“, fand Günter Ludewig. Vertreter Helmut Weidner mietet sie gerne, wenn er Freunde zu Besuch hat. Auch Jürgen Kreutzfeld freut sich über diesen Service der Genossenschaft.

Sprung über die Elbe
Energiebunker in Wilhelmsburg. Ein geschichtsträchtiger Ort, der eindrucksvoll zeigt, wie aus einem Relikt der Vergangenheit ein Symbol für die Zukunft werden kann. Während des Zweiten Weltkriegs bot der Flakbunker ab 1944 bis zu 30.000 Menschen Schutz. Auch Mitgliedervertreter Heino Paetow war damals mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in den massiven Mauern in Sicherheit. Jahrzehntelang stand der Bunker leer und war dem Verfall ausgesetzt, bis 2010 der Umbau begann. 2013 feierlich wiedereröffnet ist er heute ein Musterbeispiel für nachhaltige Energieversorgung mit sehr großer Photovoltaik- Anlage, zwei Blockheizkraftwerken und einer Solarthermie-Anlage. Gemeinsam versorgen sie über 1.500 Haushalte mit Strom und rund 3.000 mit Wärme.

Von der Aussichtsplattform in 30 Metern Höhe, war der Blick über Hamburg atemberaubend. „Sensationell“, schwärmte Vertreterin Christina Brunotte, „genauso wie die gesamte Ausfahrt!“ Anna Bilinski schloss sich an: „Mir hat der Tag sehr gut gefallen.“

Wir nehmen Abschied

Gerade eben war sie noch unter uns – jetzt ist ihr Platz am Schreibtisch leer. Nach
vielen Jahren, in denen es gesundheitlich auf und ab ging, ist unsere liebe Kollegin
Kirsten Leisner am 4. März 2025 unerwartet verstorben. Sie wurde nur 58 Jahre alt.

Als Mitarbeiterin im kaufmännischen Mieterservice und zuletzt im Mitgliederservice,
war sie über 25 Jahre mit Kopf und Herz ein wertvoller Teil unseres WGW-Teams.
Seit 2018 engagierte sich Kirsten Leisner zudem in unserem Betriebsrat, dessen
Vorsitz sie 2022 übernahm. Wir vermissen sie sehr – ihr Lachen, ihr Wissen und
ihren unerschütterlichen Optimismus, der sie auch in den vertracktesten Situationen
nicht verzagen ließ. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Kirsten bleibt in
unseren Herzen.

Foto: Hermann Jansen

Mein Baum, meine Stadt

Für die Aktion „Mein Baum, meine Stadt“ hat unser Mitglied Katja Kahle einen Baum für die Gartenstadt gespendet. Im März wurde die Bergkirsche gepflanzt, im April stand sie in rosa Blüte.

„Ich gehe jeden Tag an der Ecke Nelkenweg/Rosmarinstraße vorbei und habe gesehen, dass der alte Baum, der dort stand, abgestorben war“, erzählt Katja Kahle. Sie weiß es genau, denn sie ist Baumgutachterin. Kurzerhand meldete sie es der Stadt Hamburg und schlug vor, eine Bergkirsche zu pflanzen. „Ich habe mich sehr gefreut, als meine Idee aufgenommen wurde“, sagt sie.

Das Projekt „Mein Baum – Meine Stadt“ kooperiert mit der Loki-Schmidt-Stiftung. Wenn 500 Euro für einen Standort gespendet sind, von einzelnen oder mehreren Bürgern, gibt die Stadt denselben Betrag dazu und lässt den Baum im Frühjahr oder Herbst pflanzen. Seit 2011 konnten so dank der Spenden über 5.300 Straßenbäume gepflanzt werden. Auch die WGW beteiligt sich und spendet jährlich Jungbäume – mehr Grün für ein lebenswerteres Wohnumfeld, bessere Luft und mehr Schatten im Sommer.

Legionellen vermeiden

Krankheitserreger haben in Wasserleitungen nichts verloren. Aber leider werden bei Untersuchungen des Wassers in Wohnungen immer wieder Legionellen gefunden. Das muss nicht sein, denn es ist so einfach vorzubeugen.

Die WGW sorgt für die zentrale Einstellung der Wärme, und dafür, dass die Temperatur des Warmwassers hoch genug eingestellt ist, damit Legionellen keine Überlebenschance haben. Aber auch Mieterinnen und Mieter sollten einiges beachten.

So können Sie mithelfen
„Legionellen können gefährlich sein, es ist daher im Eigeninteresse, das Risiko auch dort gering zu halten, wo man es selbst beeinflussen kann“, appelliert Matthias Demuth, Abteilungsleiter Mieterservice. Am besten ist es, jede Leitung in der Wohnung regelmäßig durchzuspülen, nicht nur das kalte, auch das heiße Wasser. Wer das wegen einer Reise nicht kann, sollte nach der Rückkehr als erstes die Fenster öffnen und querlüften, dann die Kalt- und Warmwasserleitung voll durchspülen, etwa eine Minute lang.

Trinkwasser wird regelmäßig geprüft
Laut Trinkwasserverordnung müssen alle drei Jahre Stichproben genommen werden. Geprüft werden Leitungen im Keller, die Leitungen, die von der Zentralheizung am weitesten entfernt sind, aber auch in anderen Wohnungen. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden vorher informiert. Bei der Probe wird aus den Hähnen eine gewisse Menge Wasser entnommen. Für ein klares Testergebnis wird vorher der Auslauf desinfiziert und die Temperatur an der Entnahmestelle gemessen.

Unnötig hohe Kosten und hoher Aufwand

„Ist der Grenzwert von Proben überschritten, liegt es fast nie an der Anlagentechnik, sondern am Nutzungsverhalten mancher Mieter“, weiß Matthias Demuth. „Es ist unnötig, aufwendig und kostet die Genossenschaft viel Geld“ – ebenfalls wegen der Mehrfachtermine für die Entnahme der Wasserproben – Termine, die für alle lästig sind.

Um die Ursachen für einen zu hohen Legionellenwert in der Wasserleitung zu klären, werden Mieterinnen und Mieter angesprochen. Außerdem erhalten sie Tipps von den Hauswarten. Mit dem Hygiene-Institut, das die Wasserproben entnimmt, werden weitere Termine verabredet, bei denen getestet wird, ob sich eine Verbesserung eingestellt hat.

Legionellen …
… sind Bakterien, die in Gewässern vorkommen, aber auch in Wasserleitungen. Sie vermehren sich bei 25 bis 45 Grad Celsius ideal, bei 60 Grad und mehr sterben sie ab.
Übertragen werden sie durchs Einatmen von fein vernebeltem Wasser, etwa beim Duschen. Dort, wo Leitungen wenig genutzt werden, das Trinkwasser lange Zeit in den Rohren steht, verbreiten sie sich am besten.

„Hier bleibe ich“

Hallo, mein Name ist Kerstin Wilke. Seit August 2024 gehöre ich zum Team der WGW und bin seit Januar vor allem für die Betriebskostenabrechnung zuständig. Schon vom ersten Tag an habe ich mich sehr willkommen gefühlt. Der nette Umgang im Team und das angenehme Miteinander in der Genossenschaft haben mir das Gefühl gegeben: Hier bleibe ich. Was mich in meiner Arbeit täglich motiviert, ist die Zufriedenheit unserer Mitglieder – dafür setze ich mich mit viel Engagement ein.

In meiner Freizeit lese ich gerne, gehe ich zu Konzerten, mache Sportkurse oder bin mit meinem Freund auf dem Fahrrad unterwegs. Das ist ein schöner Ausgleich zu meinem Arbeitsalltag.

Foto: Hermann Jansen

Nebenkosten steigen weiter

Seit Anfang des Jahres sind die Betriebs- und Heizkosten gestiegen. Den größten Sprung machte der Gaspreis. Damit es Mieter bei der Abrechnung nicht kalt erwischt, sollten sie mehr Geld als bisher dafür einplanen.

Fernwärmekunden bekamen die Energiekrise sofort zu spüren. Jetzt werden auch Gaskunden von den Folgen des russischen Angriffskriegs eingeholt. Seit dem Jahreswechsel 2025 hat sich der Netto-Arbeitspreis von Gas von 1,66 auf rund 4,8 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) erhöht – dazu kommen Nebenkosten wie Netzentgelt und CO2-Steuer. Ein Preisschock. Im Durchschnitt zahlten deutsche Haushalte 2024 knapp zwölf Cent für die Kilowattstunde Gas. In Wohnungen von Genossenschaften ist es wesentlich weniger.

Wie kommen solche Unterschiede zustande? „Der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen hat mit E.ON Energie jetzt zum zweiten Mal einen Rahmenvertrag für die Gasversorgung mit vergleichsweise sehr günstigen Konditionen aushandeln können“, erklärt Vorstand Eduard Winschel. „Da wir immer versuchen, die Wohnkosten für unsere Mitglieder möglichst gering zu halten, haben wir uns dem Vertrag angeschlossen.“
Davon profitieren die meisten Mitglieder der Genossenschaft, denn der größte Teil unserer WGW-Wohnungen wird mit Gas beheizt.

Aber auch wenn der Gaspreis im Vergleich günstig ist, den Preissprung werden die Mitglieder auf jeden Fall auf dem Konto merken. Umso mehr, da zum 1. Januar ebenso der CO2-Preis um 10 Euro pro Tonne gestiegen ist, von 45 auf 55 Euro plus Steuern und Netzentgelte. Deshalb rät Eduard Winschel eindringlich, die Vorauszahlungen zu erhöhen: „Die meisten haben das zwar schon gemacht und erhalten daher auch hohe Rückzahlungen. Mit dem neuen Gaspreis könnte es jedoch je nach Verbrauch knapp werden.“ Wer auf Nummer sicher gehen will, legt sich etwas mehr Geld beiseite. Denn
durch die Energiekrise sowie durch höhere Gehälter wegen des gestiegenen Mindestlohns sind viele Betriebskosten gestiegen. Um etwa fünf bis sechs Prozent mehr kosten etwa Treppenhausreinigung, Gartenpflege und die Schnee- und Eisbeseitigung. „Und zusätzlich kommt die Grundsteuerreform auf uns zu“, sagt Eduard Winschel. „Zurzeit ist es noch ungewiss. Aber sehr wahrscheinlich wird die Grundsteuer teurer.“

Eine gute Nachricht gibt es noch von unserem Vertragspartner für Allgemeinstrom, den Stadtwerken Rostock: Nachdem der Netto-Arbeitspreis 2023 auf 21,196 ct/kWh erhöht werden musste, ist er 2024 auf 17,420 ct/kWh gesunken.

Mieter müssen weiter mit deutlich steigenden Gaspreisen rechnen. Foto: WGW

Weitere Erhöhungen
Städtische Gebühren und Wasserkosten im Durchschnitt:
Müllgebühren: + 4,8 Prozent
Gehwegreinigung: + 5,6 Prozent
Trinkwasser: + 2 Prozent
Sielnutzungsgebühr: Schmutzwasser + 4,3 Prozent, Regenwasser + 3,7 Prozent

Starthilfe für Hummeln

Krokusse und Schneeglöckchen – sobald die Temperaturen Ende des Winters steigen, beginnt bei den Frühblühern die innere Uhr zu ticken, sie treiben aus und blühen. Gerade rechtzeitig, um für die Hummelköniginnen und andere Insekten die erste energiereiche Nahrung zu sein. Hummelköniginnen etwa fliegen bereits ab zwei Grad Celsius und suchen Nektar und Pollen nach ihrem Winterschlaf, um Kraft zu tanken. Das brauchen sie, um einen Nistplatz für die Eier zu suchen und ihren Hummelstaat zu bilden. Jeder von uns kann die ersten Gäste in unseren Gärten unterstützen, mit Frühblühern – ob Anemonen, Winterlinge oder auch Sträucher wie zum Beispiel Zaubernuss, Schlehe, Kornelkirsche und Weide.

Ein Vorbild dafür ist die Schule an der Gartenstadt. Im Wiesenstück des Eingangs der Schule haben alle Schüler im Herbst Zwiebeln für Frühlingsblumen gepflanzt. Die WGW hat für diese Aktion 1.000 Krokusse gespendet.

Nicht nur auf dem Schulgelände, auch um die Hummelburg im WGW-Garten sind Krokusse eingepflanzt. Schüler der Klasse 2e und Klassellehrer Bernd Dethlefs haben uns dabei unterstützt. Foto: Hermann Jansen


So pflanzen Sie Zwiebeln von Frühblühern richtig

  • Am besten gruppenweise im Herbst pflanzen, bei Temperaturen unter zehn Grad
  • Sonnigen Standort auswählen, Staunässe meiden
  • Boden auflockern (oder auch Grassode ausheben)
  • Ideal: Etwas Sand ins Pflanzloch geben
  • Pflanztiefe: die doppelte bis dreifache Zwiebelhöhe
  • Boden leicht andrücken (oder Grassode auf die Zwiebeln legen), wenn nötig, leicht angießen
  • Zwiebeln erneuern, wenn sie nach einigen Jahren keine Blüte mehr bilden

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