Freude übers neue Zuhause

Treue „bei uns“-Leser wissen es: Vor etwa zwei Jahren starteten wir in der Meiendorfer Straße ein umfangreiches Modernisierungs- und Neubau-Projekt. Zunächst wurden die Bestandshäuser 58 A–D fit für eine energiesparende Zukunft gemacht und um acht Dachgeschoss-Wohnungen erweitert. Danach bauten wir auf dem Grundstück die Stellmoor-Terrassen. Neun Maisonette-Wohnungen im Reihenhausstil mit Blick auf das Naturschutzgebiet.

Ein außergewöhnliches Projekt im Stellmoorer Tunneltal – und das gehört gefeiert. In den vorigen zwei Jahren war das nicht möglich, was Vorstandsvorsitzende Christine Stehr sehr bedauerte: „Wir wissen, dass solche Projekte für die Bewohnerinnen und Bewohner strapaziös sind. Mit dem Fest wollen wir ihnen für ihre Geduld danken, ebenso allen am Bau Beteiligten für die geleistete Arbeit Danke sagen und zugleich unsere Neuen willkommen heißen.“

Damit waren nicht nur die neuen Nachbarinnen und Nachbarn gemeint, sondern ebenso die neuen Vertreterinnen und Vertreter. Denn pandemiebedingt war auch die jährliche Ausfahrt zweimal ausgefallen. Beim Sommerfest hatten alle Gelegenheit, sich näher kennenzulernen. Wie wichtig das ist, beschrieb Helmut Weidner: „Ich bin seit über 30 Jahren Vertreter und viele Kontakte sind in dieser Zeit gewachsen, die in dieser Funktion wichtig sind.“ Kollegin Stefanie Bieberitz stimmte ihm zu: „Es ist wertvoll, wenn man sich so ungezwungen austauschen kann. Nur so erfährt man, wie es in den anderen Wohnanlagen läuft.“

Wobei an diesem Tag die modernisierten Häuser und die Stellmoor-Terrassen im Mittelpunkt standen. Zwei der neuen Wohnungen konnten besichtigt werden. Diese Chance nutzten viele. Während also die einen staunten, waren die anderen „richtig happy“. „Wir können es immer noch nicht glauben, dass wir bald einziehen“, sagten Sandra Zander und Christian Puchert enthusiastisch. Im Frühjahr erhielt die Stuttgarterin eine Job-Zusage in Hamburg. „Wir waren schon darauf eingestellt, ewig nach einer Wohnung zu suchen“, so die 33-Jährige. „Vor allem, weil ich lieber in der Stadt leben möchte und mein Mann auf dem Land.“ Durch Zufall erfuhren sie vom WGW-Neubau. „Der Stadtteil Rahlstedt ist die perfekte Mischung und die Wohnung ein Traum!“ So sehen es auch Johanna und Martin Eggert. Von Eilbek wollten sie ebenso wenig aufs Dorf ziehen, aber etwas mehr ins Grüne. „Unsere Tochter hat die Kita in der Nähe, später gute Schulen und anstatt Autos bald Pferde vor der Tür.“ Dem leidenschaftlichen Marathon-Paar bieten sich zudem optimale Bedingungen: „Unser Training können wir bald von zu Hause aus starten.“ Da passte auch der Song perfekt, den Sänger und Überraschungsgast Joshua Fielder von der HipHop-Academy mitgebracht hatte: „New life“.

Fotos: Hermann Jansen

Jubiläen in Ohlsdorf

Zum 60. Jahrestag der Wohnanlage Rübenkamp 307-309 und zum 70. Jahrestag der Büringstwiete 1-5 haben wir an der Straßenecke einen großen Stromkasten verschönern lassen. Der Künstler Vincent Schulze hat mit einer Mohn- und Kornblumenwiese Graffiti-Kunst auf den Kasten gesprüht.

Solche Wildblumenwiesen kann man seit 2022 auch in vielen WGW-Grünanlagen live sehen. Das Vorbild für das Graffiti in Ohlsdorf findet man im NABU-Naturgarten, nahe U-Bahnhof Lattenkamp. Dort gibt es im Sommer bunte Wildblumenwiesen und regelmäßig Tage der offenen Gartenpforte, bei denen sich Interessierte übers naturnahe Gärtnern informieren können.

Stromkasten Ecke Rübenkamp/Büringstwiete: Vincent Schulze beim Sprayen. Foto: WGW
Auch vor der Geschäftsstelle in Wandsbek wurde aus einem unansehnlichen Stromkasten bereits ein Hingucker.
Foto: Hermann Jansen

Gartenstadt-Lichtkunst

Leuchtende Kinderaugen und bezaubernde Laternen mit funkelndem Licht, so weit das Auge reicht – das lieben wir beim Laternenumzug. Auch diesmal kamen viele Mitglieder am 1. November, als es nach dem Aufwärmen mit Punsch und Würstchen gegen 19 Uhr im Dunkeln losging. Begleitet vom Spielmannszug Marching Drums & Flutes Orchestra aus Hamburg liefen Kinder und Erwachsene singend und summend durch die Gartenstadtsiedlung. Besonderes Highlight waren die selbstgebastelten Laternen der Kinder aus recyceltem Material, etwa kreativ gestalteten, halben Milchtüten oder Plastikflaschen.

Beste Laune bei 30 Grad

Zum Glück gab es kühle Getränke und viele Schattenplätze. Denn der Sommer zeigte sich beim WGW-Fest in Meiendorf von seiner heißen Seite. Am 28. August lernten sich bei gefühlten 32 Grad nicht nur Mieter der Meiendorfer Straße und künftige Mieter des Starckwegs kennen. Das Sommerfest war auch ein Dankeschön an unsere Mitglieder, die während der Bauarbeiten Geduld zeigten. Unser Dank geht gleichermaßen an die Projektbeteiligten und Handwerker für die geleistete Arbeit. Unsere Vertreter und der Aufsichtsrat waren eingeladen, um sich mit allen Interessierten die Noch-Baustelle und unser neuestes Projekt in Rahlstedt anzusehen. Für die Gäste und das WGW-Team gab es ein sommerliches Grillbuffet. Abgerundet wurde die Veranstaltung vom Auftritt der Soulsänger Grace Owusu und Joshua Fielder. Zum Abschluss gab’s als Gastgeschenk für jeden einen Kräutertopf mit Pfefferminze, Basilikum, Thymian oder Rosmarin.

Fotos: Hermann Jansen

Alle Wohnungen vermietet

In unseren Stellmoor-Terrassen sind alle neun Wohnungen vermietet. Die Übergaben der Wohnungen im Reihenhausstil finden Ende Oktober statt, wenn die Innenausbauten abgeschlossen sind. Dann können die glücklichen Mieter einziehen und den Blick aufs Naturschutzgebiet von Ihrer Terrasse aus genießen.

Mit den Stellmoor-Terrassen verwirklichen wir einen Traum vieler Mitglieder. Daher waren die frei finanzierten Neubau-Wohnungen im Starckweg in Rahlstedt gleich nach dem Vertriebsstart Anfang März begehrt. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Britta Elfers aus dem Mieterservice.

Bei diesen besonderen Wohnungen im Reihenhausstil war aber auch vorauszusehen, dass sie auf großes Interesse stoßen. Denn jede der neun Wohnungen mit drei oder vier Zimmern und etwa 83 oder 115 Quadratmetern auf zwei Ebenen ist vom Feinsten ausgestattet: mit Fußbodenheizung, zwei Bädern, Gartenanteil, einer Terrasse sowie Dachterrasse − und das alles mit Blick auf das Naturschutzgebiet Stellmoorer Tunneltal. Auch die Grundnutzungsgebühr mit 13,92 Euro/ pro Quadratmeter netto-kalt ist für den Hamburger Markt und einen Neubau in dieser Lage niedrig. Britta Elfers: „Wir hätten zwar gern einen noch niedrigeren Preis angeboten, aber das geht leider nicht“. Denn es war nur eine begrenzte Anzahl an Wohneinheiten zulässig, die zu einer geringeren Ausnutzung der Fläche als ursprünglich geplant geführt hat. Schließlich waren auch wegen des benachbarten Naturschutzgebietes die Anforderungen hoch. Die Dächer etwa sind begrünte Dächer.

Das Gesamtpaket überzeugt. So haben sich schnell Mitglieder gefunden, die das Besondere der Stellmoor-Terrassen schätzen. Gibt es doch kaum Wohnungen in dieser Größe, die sich bestens für Familien und Paare eignen. Noch bevor auf der Baustelle irgendetwas zu sehen war, hatte Britta Elfers daher schon viele Interessenten auf ihrer Liste. Einige WGW-Mitglieder haben bereits eine Reservierung. Die ersten freuen sich schon auf ihr neues Zuhause: „Es ist unglaublich. Auch wenn wir es uns gewünscht haben, konnten wir es kaum fassen, die Zusage zu erhalten, in einen so naturgebundenen Neubau zu ziehen“, sagt einer der neuen Mieter.

Geht alles weiter nach Plan, ist es im Herbst soweit. Aber erst einmal waren die Glücklichen gespannt auf die erste Innen-Besichtigung im Juni – mit der Bemusterung der Fliesen und Böden und auch darauf, wie die Räume wirken. Beim Sommerfest Ende August haben sich schon einige Nachbarn kennengelernt und Ihr künftiges Zuhause mit den fertigen Böden angesehen. Jetzt können sie den Einzug kaum erwarten.

Auf Frieden hoffen

Die Ukrainerin Olena kam vor sechs Monaten, am 1. März 2022, mit ihren zwei Kleinkindern und ihrer Schwiegermutter nach Hamburg. Einige Wochen lebten sie bei ihrer Schwester und ihrem Schwager, jetzt in einer WGW-Wohnung. Uns haben sie erzählt, was sie erlebt haben und wie sie sich fühlen.

Ein Mädchen und ein Junge krabbeln munter auf der Puzzlematte im Wohnzimmer. Die Zweijährige sitzt auf Omas Schoß, lauscht müde ihrer Mutter mit Tante und Onkel. Kaffee
steht auf dem Tisch, etwas Süßes. Wie es scheint, ein normaler Familiensonntag. Nur: Für diese Familie ist das nicht so. Das, was sie unter „normal“ verstehen, endete am 24. Februar im westlichen Randgebiet von Kiew.

In dieser Nacht sind Olena, ihr Mann und ihre beiden Kinder von Explosionen aus dem Schlaf gerissen worden. „Wir hätten nie gedacht, dass Russland wirklich angreift“, sagt die 34-Jährige. Dann fielen in der Nähe Bomben und für das Paar war klar: „Wir müssen die Kinder in Sicherheit bringen.“ Innerhalb einer Stunde saßen die Vier im Auto. Mit dem Hauskater und dem Nötigsten im Gepäck machten sie sich auf zu seiner Mutter Vira, danach Richtung Polen. Eigentlich ist die Strecke in drei Stunden zu schaffen. An diesem Tag kamen sie erst nach acht Stunden an und so sollte sich ihr Fluchtweg fortsetzen. „Die Straßen waren voll“, erzählt Olena. „Bis zur Grenze haben wir drei Tage gebraucht.“ Mit einem fünfmonatigem Baby und einem zweijährigen Kind auf dem Rücksitz und der ständigen Angst, beschossen zu werden.

Drei Tage, die auch ihre Schwester Tetiana Braitkraits und Schwager Peter Jordan viel Kraft gekostet haben. Das ständige Warten auf eine Nachricht von Olena und ihren Lieben. Das Hoffen und Bangen, dass ihnen nichts passiert. „Es war schlimm“, sagt die 37-Jährige. Erst als die Familie bei ihnen in Hamburg ankam, löste sich die Nervosität. Ganz ist sie jedoch nie verschwunden. Denn Olenas Mann musste wie viele andere ihnen nahestehende Menschen in der Ukraine bleiben.

Olena war in der Ukraine Teamleiterin einer Logistik-Abteilung. Jetzt lernt die studierte Buchhalterin und Wirtschaftsprüferin mit Nachdruck Deutsch, um sich schnell eine Arbeit suchen zu können. Ihre Töchter vermissen den Papa sehr. Vor allem ihre Große, die früher täglich mit ihm gespielt hat. Seit dem Krieg läuft sie mit Mamas Handy weg, wenn er anruft, damit sie ihn mal ein paar Minuten für sich allein hat. Trotzdem sprechen sie von Glück. Schließlich konnten sie bei der Familie unterkommen.

Ohne groß darüber zu reden, spendeten Nachbarn, Freunde und Bekannte sofort Spielzeug, Kleidung, Windeln. Und dann wurde auch noch eine Zwei-Zimmer-Wohnung der WGW frei, nur wenige Hauseingänge entfernt. Da sich bei den Mitgliedern keine Interessenten fanden, hatte Kirsten Leisner aus dem Mieterservice eine Idee. Sie kannte die Geschichte und half den Ukrainern. Nach kurzer interner Abstimmung, konnte die Familie in ihr neues Heim einziehen. Für diese Chance sind sie sehr dankbar. Wie es weitergeht? Mal sehen. „Wir alle leben für den nächsten Tag und versuchen für die Kinder stark zu sein“, sagt Olena, „einen Plan B gibt es nicht. Wir werden erst aufatmen, wenn in der Ukraine wieder Frieden herrscht.“

Familie als Ruhepol: Olena (li.) mit ihrer Schwiegermutter und den Kindern. Ihre Schwester und
ihr Schwager haben den Vieren zum Start einen Unterschlupf in ihrer Wohnung gegeben. Foto: Hermann Jansen

Durch die Stadt stromern

Klimafreundlicher durch Hamburg: Mit dieser Idee hat die WGW bereits vor einigen Jahren ihren Fuhrpark auf Hybrid-Fahrzeuge umgestellt. Jetzt wurde ein Wagen für Außentermine und Besorgungen gesucht, für die das Dienst-Fahrrad nicht mehr ausreicht. Angeregt hatte das Britta Elfers in der Umweltgruppe: „Wichtig war uns, dass er ressourcenschonend und wendig ist.“

Im Juli kam der „Kleine“ endlich an. Alle Mitarbeiter im Mieterservice, die bisher kein Dienstfahrzeug hatten, nutzen jetzt das Auto. Jeder hätte gern gleich eine Runde
gedreht. Aber bevor es losging, standen ein Online-Test mit Prüfung sowie eine Unterweisung auf dem Programm. Gleich nach seiner ersten Tour war Torsten Schien begeistert: „Ganz schön flott und angenehm leise!“ sagte er.

Nach bestandener Online-Schulung freut sich der Mieterservice aufs neue E-Auto (v. re.): Miriam Hartwig, Kirsten Leisner, Torsten Schien, Marie-Kristin Ertl und Laura Zick. Foto: Reimo Schaaf

Danke, Dirk!

Seine letzten Arbeitstage hat er hinter sich. Seit Ende August 2022 genießt Hauswart Dirk Lübke seine Rente.

Schon in zwei Jahren könnten die WGW und ich „Rubinhochzeit“ feiern. Dirk Lübke hat aber etwas anderes vor. „Ich werde 64 und freue mich darauf, den Tag mal gemütlich angehen zu können.“ Für ihn bedeutet das: Einen ausgedehnten Spaziergang in aller Herrgottsfrühe mit Hütehund-Mix Bob zu machen und danach ausgiebig mit seiner Ehefrau Gitte zu frühstücken.

In den vergangenen fast 50 Jahren war das im Alltag nicht denkbar. Um 7 Uhr öffnete er bereits den ersten Farbeimer, später den Werkzeugkasten. Bei der WGW fing er 1984 an. „Erst als Maler und Lackierer“, erzählt er. Damals war alles noch anders organisiert. „Wir waren ein kleines Team, auch ein Tischler gehörte dazu.“ Anstelle von Büros hatten sie einen Regie-Hof im Gartenstadtweg, dort, wo heute der Kirschblütenhof steht, unsere seniorengerechte Wohnanlage. Anfang der 90er Jahre wurde umstrukturiert und Dirk Lübke zum Hauswart.

„Ich bin absolut zufrieden mit meinem Berufsleben“, resümiert er. Auch wenn es anfangs mit viel Fahrerei verbunden war – die Gebiete waren größer eingeteilt als heute, aber die Arbeit war genau sein Ding. „Es ist viel abwechslungsreicher und man weiß morgens nie, was ansteht. Das gefällt mir.“ Auf den letzten Drücker hat er dann doch etwas gestöhnt, als er kurz vor seiner Rente noch große Projekte als Hauswart begleitet hat, etwa die Modernisierung der Gebäude in der Saseler Straße. Aber er hat es immer mit viel Engagement gemacht. Ganz besonders mochte er den Kontakt zu den Mitgliedern. „Das wird mir auch fehlen.“

Glücklicherweise bleibt keine Zeit für Traurigkeit. Denn seine Frau und er sind momentan in Dänemark − Pilze sammeln, kochen, backen und die Natur entdecken, gemeinsam mit Hund Bob. Einen gesunden und fröhlichen Unruhestand wünscht Vorstandsvorsitzende Christine Stehr. „Wir werden die verlässliche, hilfsbereite und herzliche Art von Dirk Lübke sehr vermissen.“

„High Five“ auf seiner letzten Baustelle im Rübenkamp in Ohlsdorf: Dirk Lübke und Kollegin Eva Janta.
Foto: WGW

Hamburg im Fokus

Seine neuen Hamburg-Fotografien präsentiert unser Mitglied und Fotograf Andreas Haufe ab November in unserer Geschäftsstelle – parallel zum Erscheinen seines Kalenders 2023.

Was hat Sie ins Reich der Fotografie verschlagen?
Andreas Haufe: Ich habe an der HAW Kommunikationsdesign studiert. Im Laufe des Studiums habe ich vieles ausprobiert und gemerkt, was mir am meisten Spaß macht. Ich habe mich dann auf Fotografie spezialisiert und als Diplom-Fotodesigner abgeschlossen.

Wie entwickeln Sie Ideen für Motive?
Ich bin naturverbunden und gern mit dem Rad unterwegs. Ich möchte Landschaft, Architektur, Licht und Wetter in etwas Bleibendes umsetzen. Festhalten, was ich in dem Moment empfinde – zur perfekten Zeit am richtigen Ort. Das finde ich spannend. Als reinen Künstler habe ich mich nie gesehen, Fotografieren ist für mich auch eine Menge Handwerk.

Können Sie das an einem Beispiel erklären?
Ja, ich habe die Elbphilharmonie fotografiert, im Vordergrund die U-Bahnlinie U3. Eine Front des Gebäudes bekommt neun Monate im Jahr Gegenlicht, nur im Juni und Juli flaches seitliches Licht bei Sonnenuntergang. Diese Reflektion wollte ich einfangen sowie den Kontrast zwischen der statischen Elphi und der Bewegung der Bahn.

Werden Sie beim Fotografieren angesprochen, wenn Sie auf den richtigen Moment warten?
Ja, manche sind interessiert und fragen nach der Technik oder dem Motiv. Andere fragen misstrauisch nach, etwa wenn ich lange vor Unternehmensstandorten mit Stativ stehe, dann wird Industriespionage vermutet.

Sie produzieren einen Hamburg-Kalender, auch wieder für 2023. Wie kam es dazu?
Meinen Hamburg-Kalender produziere ich seit 13 Jahren im Eigenverlag. Erst dachte ich, nach zwei Jahren höre ich auf, aber die Motive sind lange nicht ausgeschöpft. Die Fotos darin sind ein Mix aus Grün und Architektur. Was immer dabei sein muss: Hamburg-Typisches. Aber ich versuche Postkartenmotive zu vermeiden. Ein Beispiel: Den Michel habe ich nicht direkt fotografiert, sondern als Spiegelung in einer Hausfassade.

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Bilder für den Kalender aus?
Ich gehe nach dem Ausschlussprinzip vor. In erster Linie müssen sie mir gefallen, sich ergänzen, eine gute Mischung sein – in den passenden Monaten aufgenommen sowie verschiedene Stadtteile und unterschiedlichen Lichtsituationen beinhalten. Wenn ich meine Auswahl getroffen habe, zeige ich sie meiner Familie und Freunden und genieße die Freiheit, dann die zwölf Fotos zu nehmen, von denen ich am meisten überzeugt bin.

Die Elphi im Blick: Andreas Haufe vor einem seiner Motive in Hamburg. Foto: privat

Großes Ohrenkino

Drei Klassen mit 73 Schülerinnen und Schülern, ihren Lehrerinnen sowie ein mitreißender Kinderbuch-Autor: Ende Juni luden wir zum Hamburger VorleseVergnügen ein und hatten endlich wieder volles Haus.

Pandemiebedingt war voriges Jahr nur eine Schulklasse im Saal, dieses Mal waren es drei. Das freute Dorothea Köhler. „Die Kinder sind alle Leseratten und hätten gern früher teilgenommen“, erzählte die Klassenlehrerin der 4b von der Grundschule Richardstraße. „Ich habe es aber nie geschafft, Tickets zu bekommen.“

Das Warten hat sich gelohnt. Denn mit Thomas J. Hauck durften sie einen Tausendsassa erleben. Bildender Künstler, Regisseur, Schauspieler, Clown und ausgezeichneter Autor von Kinderbüchern, Theaterstücken und Drehbüchern – der 64-Jährige fesselte mit Gesten und großartiger Mimik sein Publikum im Nu an den Stuhl. Der Süddeutsche hatte seine erste Abenteuer-Geschichte mitgebracht: „Der Mann mit dem Raben“. Eine Auftragsarbeit der Stadt Fulda. „Anfangs wusste ich nicht, was ich schreiben soll.“ Dann erfuhr er von einem mittelalterlichen Mönch mit einem Raben auf der Schulter, von unterirdischen Gängen, einer Heiligen in einem Steingrab – und schon war die Dachziegelbande geboren. Eine Mädchenbande, die einem Geheimnis auf die Spur kommt.

Wie wichtig das Lesevergnügen für die WGW ist, betonte Vorstandsassistentin Susanne Scholze: „Lesen ist das Tor zum Wissen. Daher liegt es uns am Herzen, Kindern durch das Vorlesen bei uns im Saal den Zugang zu Büchern zu erleichtern.“ Zum Schmökern überreichte sie jeder Klasse eine Ausgabe als Geschenk. Der Autor der „Dachziegelbande“ wird sich wohl davon verabschieden müssen, dass er im Norden bisher noch als Geheimtipp galt.

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Fotos: Reimo Schaaf