Naturnaher Garten: Geschafft!

Es ist Zeit, Gassi zu gehen. Nachbarin Rosemarie Albrecht schnappt Hund und Leine, tritt vor die Tür und ist überrascht. Nahezu das ganze WGW-Team ist auf den Beinen. „Da wohnt man direkt gegenüber und weiß trotzdem nicht, was los ist“, sagt sie lachend. Britta Elfers und Kirsten Leisner klären sie auf: „Aus der Rasenfläche machen wir einen naturnahen Garten.“

Eine gelungene Idee, findet unser Mitglied − gut für Hummel, Igel, Zaunkönig und alles andere, was kreucht und fleucht. Dafür haben die Mitarbeiter für einen Tag Computer, Telefon und Kuli gegen Spaten, Stichsäge und Pinsel getauscht. Gemeinsam legen sie sich ins Zeug, um das zu tun, was ihre Profession und Leidenschaft ist: für ein schönes und sicheres Zuhause zu sorgen – nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere.

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Hochkonzentriert holt Wolfgang Schneidereit weit aus und lässt den schweren Hammer auf die Metallhalterung krachen. Vorsichtig hält Dirk Lübke die Info-Tafel auf dem Holzpflock, Andreas Rupschuß schraubt die Tafel für die „Station Nisthilfe“ fest. Dann zieht das Trio weiter, um die nächste Halterung für die Wildblumenwiese im Boden zu verankern.

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Gesagt, getan. Innerhalb der nächsten Stunde haben zwei Teams rund um die Geschäftsstelle sechs Schilder installiert und damit einen Erklär-Pfad geschaffen, der auflöst, worüber manche Passanten schon geraume Zeit rätseln. Warum liegen auf der Wiese links neben dem Haupteingang ein Steinhaufen und weiter hinten kleingesägte Baumstämme? Ohne Corona-Virus wäre dieses Rätsel längst gelöst. „Eigentlich wollten wir schon im Frühjahr den Garten umgestalten“, erklärt Fiona Fuhrmann. Sie engagiert sich zusammen mit anderen interessierten Kollegen in der Umweltgruppe und leitet das Projekt „naturnaher Garten“. „Zum Schutz aller Mitarbeiter haben wir aber neu geplant und die Aktion aufgeteilt.

Startschuss war im April. Auf der Südseite des Gebäudes wurde eine Wildblumenwiese angelegt, im Westen eine Hummelburg – der kleine Steinhügel. Weiter hinten zum Hortensienweg pflanzte die Umweltgruppe heimische Stauden und Kräuter und schichtete Totholz auf, das seitdem Käfern und anderem Krabbeltieren einen Brutplatz und ein Versteck bietet. „Jetzt sind die weiteren Stationen dran“, sagt Fuhrmann: eine Nisthilfe für Wildbienen, eine Benjeshecke, Vogelhäuser und ein Igelhaus – alles, um den Garten zu einem Paradies für Insekten und Kleintiere zu machen.

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Markus Krause steht vor einer mannshohen Holzkonstruktion und schaut auf den Lehm, den Sven Christiansen zusammenrührt. Seit gut zwei Stunden sind sie beschäftigt. Haben in wechselnder Besetzung mit weiteren Hauswarten und unserer Auszubildenden zwei tiefe Löcher gegraben, massige Betonklötze versenkt und das „Appartementhaus“ für Wildbienen aufgestellt. Die künftigen Bewohner, die Wildbienen, ziehen erst im Frühjahr ein. Bis dahin findet aber sicher der ein oder andere Krabbler dort sein Winterversteck. Vorher feiern wir schon mal Richtfest.

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Es ist fast Mittag. Stefan Freigang steht oben im alten Ahorn-Baum hinten im Garten und befestigt ein Vogelhaus für Stare. Ewa
Krafft hat sich die kleinere Variante für Zaunkönige geschnappt und hängt sie auf einen der Holzpflöcke, welche die frisch gefüllte
Benjeshecke markieren. Zurechtgestutzt wird der Gehölzschnitt von Susanne Paasch, Stefanie Mohn und Matthias Demuth. Luft nach oben gibt es noch − für weitere Äste von Hecken und Bäumen.

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Was fehlt? Das Igel-Häuschen, es soll ins Efeu neben die Hecke. Gerade wird es lasiert
und muss trocknen.

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Trotzdem weckt der neue Garten bereits neugierige Blicke. Fast jeder, der vorbeikommt, bleibt stehen, liest, staunt. Auch Carmen und Alf Rehbock (Foto unten). Eigentlich wollten die Marienthaler nur schnell einen Brief abgeben. Dann bleiben sie doch einen Tick länger und lesen sich eine neue Infotafel durch. Beide gehören zu den „Glücklichen, die selbst einen kleinen Garten haben“ und Insekten auch ein Zuhause geben. Daher findet Alf Rehbock: „Es ist toll geworden.“

Fotos: Hermann Jansen

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Nachmachen erwünscht
– nabu.de Tipps für naturnahe Gärten und Balkone sowie für den Bau von Nisthilfen und Vogelhäusern

– aktion-hummelschutz.de, native-plants.de Anleitung für Hummelkästen

– selbermachen.de Schritt für Schritt ein Igelhaus bauen

– bienenretter.de, wildbiene.org Allgemeine Infos zu Wildbienen

Niendorf blüht auf

In der Groß Borsteler Straße wächst bald eine Wildblumenwiese. Diese „Grüne Idee“ haben sich kreative Mitglieder für die Aktion 110 Jahre WGW ausgedacht. Ende September haben wir sie umgesetzt.

Drei Blumenliebhaber, ein Gedanke: Diese Wiese braucht mehr Buntes für Schmetterlinge und Co. Alles, was nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt. Ohne sich abzusprechen hatten Helga Mohr, Anja Treder und Björn Lischka die gleiche Idee. Gedacht, geschrieben. Bei uns flatterten außer diesem Vorschlag noch weitere „Grüne Ideen“ ins Haus. Danke dafür! Die größte Aktion davon, das Anlegen der Wildblumenwiese in Niendorf, stellen wir Ihnen vor.

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Mitten auf dem Rasen zwischen den Häuserzeilen Groß Borsteler Straße 27 und 29 wurde das satte Grün abgetragen. Jetzt liegt auf einem 200 Quadratmeter großen Areal dunkle Erde und bei genauem Hinsehen lassen sich ein paar helle Sprenkel entdecken. Es ist das Tagewerk von Garten- und Landschaftsbauer Rudolf Schmale und seinen Männern. Am 21. September kamen sie mit Bagger, Schaufeln und einem großen Container gemischter Erde und sorgten dafür, dass es bald etwas bunter aussehen wird. „68 heimische Blumen und Kräuter haben wir ausgesät. Darunter Klatschmohn, Wilde Möhre, Spitzblatt-Malve, Wiesen-Salbei und Klee“, erklärt Rudolf Schmale. „Reichlich Schmetterlingsnahrung und Futter für Wildbienen.“ Genau das, was Helga Mohr, Anja Treder und Björn Lischka sich wünschten.

„Seit sechs Jahren habe ich einen Kleingarten“, erzählt Björn Lischka. „Den habe ich relativ wild belassen, viele Kräuter und Blumen angepflanzt. Da summt und brummt es fast das ganze Jahr. Hier in der Wohnanlage fehlt das.“ Bienen-Patin Anja Treder hat ihren Balkon üppig mit nektarreichen Pflanzen bestückt. „Und da ist bei mir die Idee gewachsen, auch auf die Wiese  auszuweichen. Das ist ein tolles Naturerlebnis, das man sonst nicht mehr hat.“ Ganz anders als in ihrer Kindheit: „Damals hatten wir in Niendorf noch Felder mit allen Insekten.“ Das möchte sie gerne auch den Kindern der Nachbarn zeigen. „Natur kann man nicht am Computer erleben. Das geht nur hautnah“, sagt sie.

Während der Arbeiten für die Blumenwiese gab es schon einige Zuschauer, wie Gisela Nickels. „Ich finde das gut“, sagt sie. „Vielleicht sollte der Bereich eingezäunt werden“, überlegt sie, damit die Blumen nicht zertreten werden.“ Hans Werner Schaade ist ebenfalls begeistert von unserer Aktion. Auch davon, dass nicht alles umgegraben worden ist. „So haben die Kinder noch Freiraum zum Spielen.“

Das war auch Vertreterin Helga Mohr ein Herzens-Anliegen. „In diesem Corona-Sommer haben die Kinder neben dem Spielplatz auf Decken gesessen und mit Puppen gespielt.“ Ein Grund, warum wir nur einen Teil der Fläche neu gestaltet haben, so bleibt neben dem Spielplatz reichlich Rasen. Ein paar Schritte weiter können Kinder Naturdetektiv spielen, wieder Insekten bei der Bestäubung beobachten und mehr über sie lernen. Denn schon die kleinsten Forscher und Entdecker verstehen, wie wichtig eine Blumenwiese ist, die vielen Tieren nicht nur Nahrung sondern auch Unterschlupf bietet.

Abschied x 2

Ende des Jahres gehen Wolfgang Schneidereit (re.) und Andreas Rupschuß in Rente. Für uns werfen sie einen kurzen Blick zurück und schauen nach vorn – erzählen, was sie mit ihrer neuen Freiheit anstellen wollen.

Ob es Mitglieder gibt, die Hauswart Wolfgang Schneidereit nicht kennen? Kaum vorstellbar. 33 Jahre war er für uns im Einsatz. Hauptsächlich in Bramfeld, Farmsen, Marienthal, Rahlstedt und Wandsbek. Durch Urlaubsvertretungen dürfte er wohl jedem Bewohner net sein – außerdem hat er fast jeden Duschkopf oder Wasserzähler in der Hand gehabt. Und darauf legt er großen Wert.

„Die Arbeit hat sich sehr verändert“, erzählt er. „Die telefonische Sprechstunde machte ich anfangs von Zuhause aus.“ Sein Büro im Traberweg bezog er 1997, bekam ein Fax-Gerät, einen Computer und Pieper, später ein Handy. Gegen Technik hat er im  Grunde nichts. Nur: „Die Arbeitsschwerpunkte haben sich verlagert, man kam weniger raus.“ Genau das hat der gelernte  Maschinenschlosser aber immer an seiner Arbeit geliebt: den direkten Kontakt zu Mitgliedern, ob beim Schwätzchen im Hausflur oder Mitgliederfesten, und Dinge auch reparieren zu dürfen. „Bei anderen Wohnungsunternehmen ist das nicht mehr so“, weiß Schneidereit. „Bei der WGW dürfen wir noch Kleinreparaturen ausführen.

Zum Glück! Denn das ist doch eigentlich der Job des Hauswarts!“ Ende Dezember wird Wolfgang Schneidereit das Werkzeug  seinem Nachfolger Stefan Wichern übergeben – und er freut sich darauf. „Ich werde die Kollegen und einige Mitglieder vermissen. Aber jetzt möchte ich Zeit mit meiner Familie genießen und die Welt entdecken.“


Das hat auch Andreas Rupschuß geplant. Außerdem will er sich wieder ehrenamtlich in seiner Kirchengemeinde und im Gemeinderat engagieren. Prinzipiell hätte der technische Sachbearbeiter das seit fast zwei Jahren machen können. Denn offiziell ist er schon Rentner. Trotzdem stand er weiter mindestens einmal pro Woche morgens um Viertel vor Fünf auf und fuhr 100 Kilometer, um zu uns zu kommen. Mit guten Gründen: „Ich habe viele Firmen erlebt“, sagt der Bautechniker, „aber rundum zufrieden und glücklich war ich nur bei der WGW.“

Beruflich der perfekte Abschluss. Als Andreas Rupschuß 2014 als technischer Sachbearbeiter bei uns im Mieterservice startete, war er 60 Jahre alt. „In dem Alter noch so eine Chance zu bekommen, ist nicht selbstverständlich. Frau Stehr hat sie mir gegeben und dafür bin ich ihr heute noch dankbar“, betont er. Denn bei der WGW fand er das, was er immer gesucht hat. „Die Kollegen sind in jeder Situation hilfsbereit, nett und verlässlich. Mir wurden Aufgaben anvertraut, wie die technische Leitung des Neubaus in der Sieker Landstraße, die mich herausgefordert und sehr viel Spaß gemacht haben.“

Vor allem aber beeindrucken ihn die gelebten Genossenschaftswerte. Zuvor arbeitete er in der Privatwirtschaft. Rupschuß: „Dort zählte die Rendite, das Menschliche blieb oft außen vor. Es ist eine schöne Erfahrung zu sehen, dass manchmal doch die Gemeinschaft und der Mensch an erster Stelle stehen.“

Kloogschieter: Lüften

Wusstest du, dass …

richtiges Lüften und Heizen Geld spart?

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Klar, das geht, wenn du wenigstens drei Mal am Tag fünf bis zehn Minuten die Feuchtigkeit durch Stoßlüften rauslässt, indem du alle Fenster weit öffnest. Feuchte Luft zieht ab und wird durch trockene Frischluft ersetzt.
Sind die Fenster geschlossen, stellst du in der kühlen Jahreszeit am besten die Heizkörper in allen Zimmern an, auch in denen, die du nicht oft benutzt. Angenehm sind 18 bis 22 Grad. So senkst du Heizkosten und sparst Geld. Außerdem schaffst du ein tolles Wohnklima und vermeidest Schimmel.

Tschüss, Euer

Man sieht sich … wieder

Die Seniorengruppe um Waltraud Oppelt will wieder loslegen. Der Saal unserer Geschäftsstelle kann noch nicht genutzt werden, daher trafen sich die Damen Ende September nach langer Pause in unserem WGW-Garten, als es noch nicht zu kühl war. „Ansonsten geht’s eben ins Café zum Klönen und Rätseln – mit einer kleineren Gruppe und genug Abstand“, sagt Organisatorin Oppelt: „Uns fällt die Decke auf den Kopf. Wir können es kaum erwarten, uns wiederzusehen.“

Bisher hat Waltraud Oppelt wegen Corona ein alternatives Programm auf die Beine gestellt. „Ich habe jede Woche Seiten mit Rätseln vorbereitet, Witzen und Lebensweisheiten, erklärt sie. Eine Seniorin hat das in der Gartenstadtsiedlung mit dem Rad verteilt oder es wurde per Post verschickt. „Wir lassen uns eben nicht unterkriegen“, schmunzelt Oppelt.

Die Gymnastikgruppe in Rahlstedt ist auch ungeduldig, weiß Trainerin Bibi. Jetzt wollen sie sich endlich wieder treffen, nicht zum Sport, sondern erst einmal zum Essen. „Im Herbst möchten wir gern wieder starten, etwas gemeinsam machen“, sagt Initiatorin Bärbel Wenzel. Wenn nicht im Nachbarschaftstreff der WGW, dann draußen – beim Nordic Walking, wenn es die Landesverordnung wegen Corona zulässt.

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Ab jetzt per Funk

Mehr Sicherheit und ein dickes Plus an Komfort für unsere Mitglieder: Das bietet die neue Generation an Rauchwarnmeldern und deshalb rüsten wir um. Bis Anfang 2021 werden in allen WGW-Wohnungen moderne Funkmelder eingebaut. Sie möchten mehr darüber wissen? Abteilungsleiter Matthias Demuth beantwortet die häufigsten Fragen.

ALLGEMEINES

Warum werden alle Rauchwarnmelder ausgetauscht?
Die Geräte haben eine garantierte Betriebszeit von zehn Jahren, die nahezu abgelaufen ist, deshalb tauschen wir seit Mitte September flächendeckend die Geräte gegen neue aus. So ist gewährleistet, dass die Rauchwarnmelder im Fall des Falles auch funktionieren.

Das ist übrigens nicht ungewöhnlich: Generell geht man davon aus, dass Rauchwarnmelder maximal zehn Jahre voll funktionsfähig sind. Denn trotz regelmäßiger Wartung und Pflege setzt sich im Laufe der Zeit die Rauchkammer mit Staub zu, was Fehlalarm auslösen kann oder schlimmer, zum Ausfall des Gerätes führen kann.

Warum werden Funkrauchmelder eingebaut?
Bei uns steht der Service für unsere Mitglieder an oberster Stelle. Daher haben wir in Rauchwarnmelder der neuesten Generation investiert, die eine Fern-Inspektion ermöglichen. Der große Vorteil: Die regelmäßige Wartung der Geräte ist künftig ohne Zutritt zur Wohnung möglich. Damit entfallen lästige Terminabstimmungen. Mitglieder müssen sich keinen Urlaubstag mehr dafür nehmen oder Freizeit opfern.

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Foto: WGW

Warum haben Sie sich für willy.tel als Vertragspartner entschieden?
Zum einen kennen wir willy.tel seit vielen Jahren als zuverlässigen und regionalen Partner rund um das Thema Multimedia ? von Kabelfernsehen über Telefonie bis zu schnellem Internet. Zum anderen betreut uns das Unternehmen uns schon seit der Erstausrüstung unserer Wohnungen mit Rauchwarnmeldern vor rund zehn Jahren. Der wesentliche Wettbewerbsvorteil liegt jedoch darin, dass willy.tel die neuen Rauchwarnmelder per Funk mittels schneller Glasfaser-Internetanbindung quasi just in time aus der Ferne prüfen kann.

Wo werden die Funkrauchmelder installiert?
Während vor zehn Jahren das Wohnzimmer noch optional ausgestattet wurde, wird im Zuge der Umrüstung nun auch im Wohnzimmer immer ein Melder installiert, um den besten Schutz zu gewährleisten. Wir rechnen daher in etwa mit 13.000 Rauchwarnmeldern für unseren Wohnungsbestand.

Wie hoch sind die Investitionskosten?
Umsonst  ist der Schutz für unsere Mitglieder natürlich nicht. Die Anschaffung, Montage und Inbetriebnahme der neuen Rauchwarnmelder beläuft sich auf rund 500.000 Euro.

Werden die Investitionskosten über die Betriebskosten abgerechnet?
Nein, über die Betriebskosten werden lediglich die jährlichen Inspektionskosten abgerechnet. Trotz der hohen Investitionskosten haben wir uns im Interesse unserer Mitglieder dazu entschlossen, auf eine nach dem Mietrecht mögliche Mieterhöhung zu verzichten.

Bedeuten weniger Wartungsintervalle geringere Betriebskosten?
Die Wartungsintervalle reduzieren sich eigentlich nicht. Mindestens einmal jährlich werden alle Melder in den Wohnungen per Fern-Inspektion über das Glasfasernetz geprüft. Dabei werden wie bisher anfallende Störungen ermittelt und nötigenfalls behoben. Der Wartungsumfang ist eher umfangreicher, mit dem Unterschied, dass dafür niemand mehr vor Ort sein muss. Ausgenommen für die Melder in den Keller- und Dachbodengängen. Sie werden wie bisher einmal jährlich von willy.tel vor Ort geprüft, weil sie frei zugänglich sind. Zusammenfassend kann man aber sagen, dass sich die Betriebskosten pro Melder leicht reduzieren werden.

Dürfen Mieter den Einbau von Rauchwarnmeldern verweigern?
Nein, sie müssen es dulden. Denn Vermieter sind durch die Landesbauordnung dazu verpflichtet, Rauchwarnmelder in Mietwohnungen einzubauen. Sie erhöhen die Sicherheit aller Bewohner und deshalb entschied der Bundesgerichtshof 2015, dass Mieter den Einbau dulden müssen (BGH, Az.: VIII ZR 216/14).

Das gilt auch für Funkrauchmelder, befand das Bundesverfassungsgericht. Die Begründung: Sie dienen der Sicherheit und sind durch die Fern-Inspektion mit Vorteilen für die Bewohner verbunden (BVerfG, Az. 1BvR 2921/15).

FUNKTION & TECHNIK

Wie läuft die Wartung ab? Kommt jemand in die Wohnung?
willy.tel benachrichtigt die Mitglieder ein paar Tage vor der Wartung per Brief, da der Rauchwarnmelder bei der Ferninspektion ein kurzes Testgeräusch erzeugt, ein Klicken. Über das Glasfasernetz übermittelt der Rauchwarnmelder für einen kurzen Moment die relevanten Daten für die Prüfung, etwa die Gerätenummer und den Batteriezustand. Außerdem werden unter anderem die Rauch-Sensorik, Rauch-Eintrittsöffnungen sowie der Abstand zu Einrichtungsgegenständen von mindestens 50 Zentimetern kontrolliert. Darüber hinaus verfügt der Melder über eine Demontagekontrolle.

Wie funktioniert der Funkrauchmelder?
Im Prinzip funktioniert er wie der bisherige auch, zumindest, was die Grundfunktion der Brandraucherkennung und des Alarms angeht. Sprich: Der Melder erkennt Brandrauch und fängt an zu piepen. Die neuen Geräte bieten darüber hinaus jedoch deutlich mehr Komfort: Sie haben eine fest verbaute 10-Jahres-Batterie, einen großen Test- und Stummschaltknopf und einen Sensor, der die Unterschreitung des Abstands von 50 Zentimetern zu Einrichtungsgegenständen signalisiert. Im Normalbetrieb gibt’s außerdem keine sichtbaren oder hörbaren Anzeigen, die stören könnten.

Befindet sich eine Kamera im Gehäuse?
Natürlich nicht. Rauchwarnmelder senden auch von sich aus weder Daten noch Funksignale, sondern befinden sich in einem Stand-by-Modus. Nur während der Funktionsprüfung, die in etwa einmal im Jahr erfolgt und von der jedes Mitglied im Vorfeld informiert wird, ist die Funkverbindung kurz aktiv. Prüfergebnis und die Gerätenummer werden selbstverständlich verschlüsselt übertragen.

Wie wird das Gerät auf Funktionstüchtigkeit geprüft? Woran erkenne ich, dass es defekt sein könnte?
Die Geräte überwachen sich im Normalbetrieb selbstständig. Sollte der Rauchwarnmelder sich mit einem kurzen Piepen alle 30 Sekunden bemerkbar machen, sollte die Hotline 0800-3334499 von willy.tel informiert werden. Für zwölf Stunden kann das Gerät stummgeschaltet werden. Dafür muss man nur den großen Test- und Stummschaltknopf in der Mitte drücken.

Bekommt willy.tel ein Signal, wenn ein Rauchmelder ausgetauscht werden muss?
Im Rahmen der Ferninspektion übermittelt der Rauchwarnmelder im Prinzip zwei Informationen über das Glasfasernetz an willy.tel. Erstens: die individuelle Gerätenummer des Melders, damit willy.tel weiß, um welches Gerät es sich handelt und welcher Wohnung und welchem Raum es zugeordnet ist. Zweitens: den Betriebszustand, also ob eine Störung vorliegt, die Batterie in Ordnung ist, die Rauch-Eintrittsöffnungen frei sind. Wenn eine Störung vorliegt, muss willy.tel das Gerät vor Ort prüfen und meldet sich bei unserem Mitglied.

Hat willy.tel meine Daten?
Der Datenschutz steht für uns natürlich auch beim Thema Rauchwarnmelder an oberster Stelle. willy.tel verfügt lediglich über die Zuordnung der Rauchwarnmelder, das heißt anhand der Gerätenummer kann willy.tel sehen, dass sich der Melder beispielsweise in der Wohnung Gartenstadtweg 81 im 1. Obergeschoss rechts im Flur befindet. Weitere Informationen über die Bewohner, wie den Namen, hat willy.tel nicht und benötigt sie auch nicht. Erst wenn eine Störung vorliegt, ermöglichen wir willy.tel mit unserem Mitglied Kontakt aufzunehmen.

Wie oft muss die Batterie gewechselt werden?
Die Batterie kann man nicht wechseln. Sie ist fest verbaut und soll zehn Jahre halten.

TIPPS & HILFE

Wie kann ich das Gerät reinigen oder von Staub befreien?
Die Rauchmelder können vorsichtig abgesaugt und feucht abgewischt werden. Insekten und Spinnweben sollten sofort entfernt werden, auch wenn sie sich nur in der Nähe des Geräts befinden.

Was mache ich, wenn ich die Wohnung streiche oder renoviere?
Bei Maler- und Renovierungsarbeiten sollten die Geräte auf jeden Fall abmontiert werden. Dafür den Rauchwarnmelder und die Halteplatte abschrauben und gut verschlossen in einer Plastiktüte aufbewahren, auf der man auch den jeweiligen Raum notiert. Durch Farbe, Lack, Kleister und Staub können die Rauchmelder dauerhaft geschädigt werden. Deshalb bitte nicht überstreichen und zunächst ordentlich lüften, bevor Sie den Melder wieder anbringen. Wichtig: Er muss danach wieder im gleichen Raum an der gleichen Stelle montiert werden.

Muss ich auf etwas achten, wenn ich meine Möbel umstellen will?
Bitte stellen Sie Ihre Möbel so, dass mindestens 50 Zentimeter Abstand zum Rauchwarnmelder eingehalten werden. Prinzipiell werden die Geräte in der Mitte der Raumdecke angebracht, um den Mindestabstand zu gewährleisten. Das sollten Sie auch beachten, wenn Sie eine neue Lampe aufhängen. Die Rauchwarnmelder sind nämlich mit einem speziellen Abstands-Sensor ausgestattet. Werden die benötigten 50 Zentimeter unterschritten, sendet das Gerät eine Fehlermeldung.

Beim Kochen ist etwas angebrannt. Wie stelle ich den Lärm wieder ab?
Drücken Sie den Stummschaltknopf in der Mitte des Gerätes, beseitigen Sie die Ursache und lüften Sie Ihre Wohnung.

Darf man den Rauchwarnmelder abmontieren, wenn er defekt sein sollte oder piept und der Austausch nicht sofort stattfinden kann?
Bitte nicht, appelliert Matthias Demuth. Die Geräte verfügen über eine intelligente Stummschaltfunktion. Also bitte einfach den großen Testknopf drücken und willy.tel über die kostenlose Hotline 0800-333 44 99 anrufen.

Wen soll ich kontaktieren, wenn die Batterie doch leer sein sollte?
Falls sich der Rauchwarnmelder bemerkbar macht – in der Regel durch ein kurzes Piepen alle 30 Sekunden – bitte den Testknopf  in der Mitte des Melders drücken und willy.tel unter der Hotline 0800-333 44 99 anrufen.

Wie erkenne ich einen Fehl-Alarm?
Fehlalarme entstehen in der Regel durch angebranntes Essen, Zigarettenrauch, hoher Staubbelastung, Wasserdampf oder Haarspray. Der Rauchwarnmelder kann Fehlalarme nicht von Bränden unterscheiden. Es ertönt das Alarmsignal und zusätzlich blinkt alle acht Sekunden eine rote LED-Leuchte. Bei einem Fehlalarm lässt sich der Ton für zehn Minuten stumm schalten und endet automatisch. Bei starker Rauchentwicklung kann der Alarm aus Sicherheitsgründen nicht abgestellt werden.

Warum piept der Rauchmelder nur kurz?
Ertönt alle 30 Sekunden ein kurzer Piep-Ton, handelt es sich um einen Störungsalarm. Das heißt: Das Gerät ist defekt. Bitte den Testknopf  in der Mitte des Melders drücken und willy.tel unter der Hotline 0800 333 44 99 anrufen.

Was tun, wenn’s brennt?
1. Wecken Sie Ihre Mitbewohner und verlassen Sie alle sofort das Haus. Wenn möglich, alarmieren Sie unterwegs auch Ihre Nachbarn. Versuchen Sie nicht, Gegenstände zu retten. Falls griffbereit und möglich, nehmen Sie nur Ihren Wohnungsschlüssel und Ihr Handy mit.
2. Sobald Sie in Sicherheit sind, alarmieren Sie die Feuerwehr und die Polizei.
Achtung: Ist das Treppenhaus bereits verqualmt, bleiben Sie unbedingt in Ihrer Wohnung und dichten Sie die Wohnungstür mit nassen Handtüchern ab. Versuchen Sie sich an einem Fenster oder auf Ihrem Balkon bemerkbar zu machen, damit die Feuerwehr Sie retten kann.

Willy.tel hat einen Flyer mit einigen Infos zusammengestellt.

Tummelplatz für Insekten

Einen Tummelplatz für Insekten zu schaffen, das ist unser Ziel. Andere Menschen zu motivieren, das ist die Kunst. Mit der Wildblumenwiese im Garten der WGW-Geschäftsstelle sowie mit Stauden, Hummelburg und Holzhaufen bieten wir Hummeln und Käfern mehr Nahrung und Unterschlupf. Nachmachen erwünscht!

Rot, gelb, blau, weiß und lila – die Wildblumenwiese bekommt Farbtupfer. Tagsüber summt und brummt es dort. Schmetterlinge saugen den Nektar und Bienen tauchen ihren Rüssel in die Kelche. Sie sammeln Pollen vom Mohn, den Acker-Ringelblumen und Kornblumen. Beliebte Tankstellen sind auch die eher unbekannten Blüten des weißen Taubenkropf-Leimkrauts und die blauen von der „Gewöhnlichen Ochsenzunge“.

Eine Wildblumenwiese anzulegen, das war 2019 eine der Ideen unserer Umweltgruppe. Außer der Bienenweide kamen weitere Anregungen dazu. „Wir wollen auf dem Grün rund um die Geschäftsstelle mehr wertvolle Brut- und Rückzugsräume für Insekten und Vögel sowie Nahrungsquellen schaffen“, erläutert Vorstandsvorsitzende Christine Stehr. Denn Rasen bietet weder das eine noch das andere. Für unser Konzept wurden wir vom NABU, der Stadt Hamburg und Handelskammer unterstützt. Sie fördern das Projekt „Unternehmensnatur“. Dr. Katharina Schmidt, NABU Hamburg: „Die Stadtnatur ist gefährdet, da viele Flächen versiegelt werden und übertriebene Ordnungsliebe bei Gärtnern herrscht.“
Sie vermittelte uns Diplom-Biologin Kirsten Gulau, die unsere Vorschläge aufnahm und gemeinsam mit uns das neue Konzept für die WGW entwickelte.

Wildblumenwiese
Im April haben wir schon einige Stationen umgesetzt, im Spätsommer geht es weiter. „Eine große Nisthilfe für Wildbienen wollen wir am 18. September noch aufstellen, weitere Nistkästen anbringen, etwa für Zaunkönige und Spatzen, ein Igelhaus bauen und einen Totholzzaun aufschichten“, zählt Projektleiterin Fiona Fuhrmann auf. Außerdem planen wir einen Info-Pfad um die Geschäftsstelle. Möchten Sie Ihren Garten auch insektenfreundlicher anlegen? So klappt es: Für mehr Natur im Garten verwandelten wir einen Teil des Rasens an der Südseite in eine Magerwiese. Mager deshalb, weil die Aussaat von Wildblumen auf einem nährstoffarmen Boden am besten gelingt. „Dafür sollte man die
Grasnarbe abtragen, das Ganze mit Sand auffüllen und heimisches Saatgut einsetzen“, weiß Christine Watz aus dem Mitgliederservice. Die Sandschicht wurde bei uns mit Splitt durchmischt, damit der Boden durchlässiger wird.

Eine Magerwiese hat Vorteile gegenüber „Golfrasen“: Die heimischen Wildpflanzen schaffen mit Pollen, Nektar und Samen viel Nahrung sowie Lebensraum für Insekten und Kleinsäuger wie Igel, die sich von Insekten ernähren.
Weiterer Pluspunkt ist die Pflege. „Eine einmalige Mahd im zeitigen Frühjahr reicht. So bleibt im Winter der Samen für die Vögel übrig und Insekten finden in den Stängeln ein Winterquartier“, erklärt Biologin Gulau.

Hummelburg
„Rund 3.300 versorgten Mitgliedern und ihren Lieben bietet die WGW ein Zuhause. Darüber hinaus jetzt auch Hummeln, die zu den Wildbienen gehören“, sagt Fiona Fuhrmann. Sie bilden Staaten und bevorzugen je nach Art Erdhöhlen oder Steinhaufen für Nester. An einem Standort, der morgens im Schatten liegt und später in der Sonne, fühlen sie sich wohl.
Der Platz soll ebenfalls windgeschützt und ruhig sein. Häufige Störungen durch Menschen sollte man vermeiden. An so einem Ort sucht die begattete Jungkönigin im Frühjahr ein Nest. Unsere kleine Burg haben wir daher an der Westseite gebaut. Durch einen Kräutersaum rundherum locken wir die Brummer an. Jetzt sind wir aufs Frühjahr gespannt!

Stauden und Holzhaufen
Auf der halbschattigen Seite, unserem Moos-Rasen zum Hortensienweg, haben wir heimische Stauden und Bodendecker gepflanzt, die für feuchte Standorte geeignet sind. Auch hier musste die Grasnarbe weichen. Die Fläche wurde mit Sand aufgeschüttet. Jetzt wachsen dort: Heimisches Günsel, Haselwurz, Bohnenkraut, Knotiger Storchschnabel, Braunelle und Beinwell.

Direkt daneben liegt unser Holzhaufen. Das „Totholz“ wird seinem Namen nicht gerecht, denn es steckt voller Leben, etwa Spinnen oder Käfer. Auch Wildbienen nutzen Fraßgänge der Käfer als Brutplatz. Solche Ecken mit Totholz und Herbstschnitt sind wichtig, da der Lebensraum durch „aufgeräumte“ Gärten zunehmend verschwindet. Für Totholzhaufen oder -hecken eignen sich besonders Harthölzer. „Wir haben dafür einen alten Birnbaum aus der Gartenstadt genutzt, der morsch war“, sagt Fiona Fuhrmann.

Foto: WGW

Die Bienenfreunde

Auf dem Balkon, am Gartenhaus oder Baum, viele haben jetzt einen sonnigen Platz: unsere Nisthilfen für Wildbienen. Im Rahmen der Aktion 110 Jahre WGW haben wir sie an Bienenfreunde unter den Mitgliedern verschenkt.

Eines der Bienenhotels geht in die Groß Borsteler Straße. „Das kommt auf unseren Balkon, geschützt vor Regen ans Rankgitter“, sagt Mitglied Anja Treder. Ihr Sohn Tjorven ist als Bienenretter mit von der Partie, gräbt die Erde bei den Beeten mit um und sorgt für pollenreiche Nahrung. „Er hat sogar Taschengeld beigesteuert, um bienenfreundliche Pflanzen dafür zu kaufen.“ Mit etwas Glück konnte Tjorven noch Wildbienen bei der Arbeit an der Nisthilfe sehen, denn je nach Art legen die Weibchen etwa von April bis Juli Eier und Pollenvorrat in die Brutzellen.

„Vielen Dank! Meine Kinder werden sich freuen“, sagt Christian Klimmet, als er die Nisthilfe in Empfang nimmt. Seine Familie mag es, wenn’s im Garten summt. „Wir unterstützen gerne Wildbienen, wir haben ja auch Erdhummeln hier“, berichtet er und deutet auf die Löcher im Sand − auf den Teil des Grundstücks in der Gartenstadtsiedlung, wo Blumen wachsen, die sich selbst aussäen. „Ich bekomme zwar regelmäßig Prospekte von Gärtnern in den Briefkasten“, schmunzelt er, „aber der Wildwuchs bleibt“ – als Futterquelle für Biene und Co.

Der Garten von Walter Unseld ist ebenfalls eine Bienenweide mit Storchenschnabel, Malve, Lavendel und Frauenmantel. Das Häuschen „hänge ich neben der Rose, am Schuppen auf“, sagt er. Genug Pollen und Nektar für den Nachwuchs der Wildbienen bietet auch Ulla Lüssow aus dem Kirschblütenhof in ihrer „Oase“. So bezeichnet sie ihr kleines Fleckchen mit Kosmeen, Nachtkerzen und Rhododendron. „Die Nisthilfe kann vielleicht mein Enkel aufhängen, wenn er kommt“ überlegt sie. „Aber das geht doch auch mit einem Haken, den ich in den Zaun hänge. Den habe ich noch im Keller.“ Selbst ist die Frau.

„Eine tolle Idee, diese Aktion“, ist sich Ehepaar Brabandt einig. Ein Insektenhotel haben wir schon, das von der WGW kommt daneben, sagt Jürgen Brabandt. Selbst wenn, wie seine Frau Renate erzählt, „schon mal der Specht dran war“. − „Aber das ist eben der Lauf der Natur.“